Autonomes Fahren: Waymo ordert weitere 62.000 Vans

Waymo wird ihre Flotte selbstfahrender Autos mit bis zu 62.000 weiteren Minivans von Chrysler ausbauen. Dabei blieb offen, über welchen Zeitraum diese Fahrzeuge geliefert werden sollen. Es hieß lediglich, dass die ersten Wagen aus der Bestellung Ende des Jahres kommen sollen

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 1 Kommentar lesen
Chrysler Pacifica

(Bild: Waymo)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Waymo will über 60.000 Chrysler Pacifica zusätzlich in die Testflotte aufnehmen.

(Bild: Waymo)

Waymo wird ihre Flotte selbstfahrender Autos mit bis zu 62.000 weiteren Minivans von Chrysler ausbauen. Bei der Ankündigung am späten Donnerstag (31. Mai 2018) blieb allerdings offen, über welchen Zeitraum diese Fahrzeuge geliefert werden sollen. Es hieß lediglich, dass die ersten Wagen aus der Bestellung Ende des Jahres kommen sollen.

Die umgebauten Minivans des Modells Chrysler Pacifica stellen bereits den Kern der Waymo-Flotte aus mehreren hundert Fahrzeugen. Die Firma orderte jüngst auch 20.000 Wagen von Jaguars Elektroauto I-Pace, hat allerdings noch keine selbstfahrenden Wagen des Typs im Einsatz. Waymo ist gerade dabei, einen autonom fahrenden Taxi-Service für Bewohner eines Vororts der Stadt Phoenix in Arizona zu starten und arbeitet auch an autonom fahrenden Lastwagen.

Waymo will mit Fiat Chrysler auch über den Einsatz seiner Technologie in Autos des italienisch-amerikanischen Herstellers sprechen. Damit könnte die Google-Firma vor ihrem ersten Zulieferer-Deal mit der Autobranche stehen. Google hatte mit der Präsentation seines Roboterwagen-Programms die Autoindustrie aufgeschreckt und die Entwicklung selbstfahrender Autos beschleunigt. Mit der Gründung des Dachkonzerns Alphabet wurde das Projekt in die neue Firma Waymo ausgelagert. Zwischenzeitlich hatte Google auch einen elektrischen Zweisitzer aus eigener Entwicklung auf die Straße geschickt, bei Waymo wurde dann jedoch beschlossen, wieder Autos anderer Hersteller umzubauen.

Die Ankündigung von Google und Fiat Chrysler ist ein weiterer Beleg dafür, dass das Tempo im Wettlauf um die Entwicklung selbstfahrender Autos anzieht. Nur wenige Stunden vorher gab General Motors eine Milliarden-Finanzspritze für seine Submarke Cruise bekannt. Vom „Vision“-Investitionsfonds des japanischen Technologiekonzerns Softbank sollen 2,35 Milliarden Dollar kommen. Und GM selbst will in Cruise noch einmal 1,1 Milliarden Dollar investieren. Cruise will seinen ersten kommerziellen Taxi-Service mit autonom fahrenden Autos bis Ende kommenden Jahres starten.

Selbstfahrenden Autos wird zugetraut, den Verkehr in Städten dramatisch zu verändern. Eine Folge davon könnte sein, dass der lukrative Teil des Geschäfts in der Autobranche der Betrieb von Fahrdiensten und nicht mehr der Verkauf von Fahrzeugen sein wird. Deshalb arbeiten neben Fahrdienst-Vermittlern wie Uber auch Autohersteller an Autos, die ohne Fahrer unterwegs sind. (mfz)