Chip mit eingebautem Kühler

Ein "Mikrokühlschrank" mit Kohlendioxid soll gegen überhitzte Prozessoren helfen.

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Von
  • Erika Jonietz

Je schneller Prozessoren laufen, desto heißer sind sie auch im Betrieb – und die Lüfter, die PCs und Chips eigentlich kühlen sollten, damit sie nicht ausfallen, kommen zwischenzeitlich kaum mehr hinterher.

Um dieses Problem zu lösen, hat Thar Technologies, ein Unternehmen aus dem amerikanischen Pittsburgh, nun eine Art "Mikrokühlschrank" entwickelt, der Kohlendioxid verwendet, um schnelle Chips schnell und effektiv herunterzukühlen.

Das Kühlelement setzt dabei direkt auf dem Prozessor auf, insgesamt ist er so nicht größer als 1,25 mal 5 mal 5 Zentimeter. Das Kühlelement komprimiert anfangs gasförmiges Kohlendioxid in einen so genannten "superkritischen" Zustand zwischen flüssig und gasförmig.

Das System kühlt das Kohlendioxid durch einen Ausdehnungsprozess und führt es anschließend durch einen ultradünnen Wärmetauscher. Die Komponente ist nur 125 Mikrometer dick und sitzt direkt auf dem Mikrochip. Die Hitze wird aus dem Chipmaterial heraus gesogen, was die internen Bauteile kühlt. Dieser Vorgang verwandelt das Kohlendioxid zurück in ein Gas, das dann erneut durch den Kompressor zirkuliert. Die Hitze wird mittels Wärmekonvektion an einem zweiten Wärmetauscher abgegeben.

Thar Technologies-Gründer und CEO Lalit Chordia meint, dass seine Technologie Chips auf eine niedrigere Temperatur kühlen können, als andere Systeme, die auf Wasser oder flüssiges Metall setzen. Und je kühler der Chip bleibt, desto langlebiger sei er auch. Das Thar Technologies-System ist klein genug, um auch in Laptops verbaut zu werden, eignet sich also nicht nur für Desktop-PCs. Thar Technologies arbeitet derzeit an einer Erhöhung seiner Produktionskapazitäten, damit der "Mikrokühlschrank" günstig genug für die Computerindustrie wird. (wst)