Laborarbeit reduzieren: Wie KI Medikamente im Schnelldurchlauf untersucht

Um Medizin mit KI zu entwickeln, investieren Unternehmen viel Geld. Erste Erfolge können sie schon vermelden. KI hilft schon, Therapien schneller zu optimieren.

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(Bild: Illustration: Selman Design)

Lesezeit: 15 Min.
Von
  • Will Douglas Heaven
Inhaltsverzeichnis

Die Ärzte hatten ihren Patienten schon fast aufgegeben. Der 82-jährige "Paul" (Name anonymisiert) aus Wien war an einer aggressiven Form von Blutkrebs erkrankt und hatte schon sechs Chemotherapien mit unterschiedlichen Wirkstoffen über sich ergehen lassen. Doch die Erfolge blieben aus. Mit jeder Behandlung verschwand ein Medikament mehr von der Liste potenziell wirksamer Therapeutika – und damit auch die Hoffnung auf Heilung. Am Ende stand die bittere Erkenntnis: Die üblichen Krebsmedikamente konnten gegen Pauls Blutkrebs nichts ausrichten.

KI-Schwerpunkt in MIT Technology Review

Da Paul nichts mehr zu verlieren hatte, meldeten ihn die Ärzte zu einer Studie an der Medizinischen Universität Wien an. Dort wollten Forschende eine neue Technologie testen, die vom britischen Unternehmen Exscientia entwickelt worden war. Das Ziel: für jeden Patienten den besten Wirkstoff zu finden und dabei auch individuelle biologische Eigenheiten der Menschen zu berücksichtigen.

Die Forschenden entnahmen Paul eine Gewebeprobe, die sowohl Krebs- als auch normale Zellen enthielt, und teilten sie in mehr als 100 Einzelproben auf. Diese Proben setzten sie dann verschiedenen Medikamentencocktails aus. Mithilfe von Robotern und Bildverarbeitung auf der Basis von Künstlicher Intelligenz konnten sie automatisiert selbst kleinste Veränderungen in den Zellen erkennen und dokumentieren.

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