5G-Feldversuche in Austin und New York

Samsung führte in zwei US-Städten Echtwelttests seiner Gigabit-Funktechnik durch. Partner ist das Drahtloslabor der New York University.

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Der südkoreanische Elektronikkonzern Samsung hat mit seinem neuartigen 5G-Mobilfunknetz Echtwelttests in New York und Austin durchgeführt. Dabei gab es eine Zusammenarbeit mit Forschern des NYU Wireless Laboratory an der New York University, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe. Testreihen wurden demnach bereits im vergangenen Jahr begonnen.

Mitte Mai hatte Samsung mitgeteilt, dass es erfolgreiche Testübertragungen im 28-GHz-Bereich gegeben habe. Das eigens entwickelte Funksystem erreichte mit einem Array aus 64 Antennen (also einem Sendeantennenfeld aus 64 Elementen) über eine Distanz von 2 Kilometern eine Datenrate von 1,056 GBit/s. "Viele Leute zeigten die gleiche Reaktion auf die Idee: Wie kann das funktionieren? Wir haben gezeigt, dass es geht", sagt Theodore Rappoport, Direktor des NYU Wireless Lab. "Unsere Messungen gaben Samsung und dem Rest der Mobilfunkindustrie das Wissen, dass die 28-Gigahertz-Technik umsetzbar ist."

Die deutlich höhere Frequenz im Vergleich zu GSM, UMTS und LTE sorgt in der Praxis für Probleme: Gebäude, Menschen, Blattwerk und sogar Regen können die Funkwellen unterschiedlich stark dämpfen, weshalb es auf eine intelligente Antennensteuerung ankommt.

Trotz der erfolgreichen Testreihen zeigten die verwendeten Reichweiten, dass die Hochfrequenztechnik sich am besten für Hotspots mit eher geringen Abständen zur Basisstation eigne, meint Jeff Reed, Direktor am Wireless Research Center des Virginia Institute of Technology. "Ich bin skeptisch, dass es gelingen wird, hohe Datenraten mit jener guten Mobilität zu liefern, wie wir sie von 2G-, 3G- und 4G-Funksystemen kennen."

Mit dem Thema neuartige (Funk-)Netze beschäftigt sich auch die am Donnerstag erscheinende Juni-Ausgabe von Technology Review (am Kiosk oder online zu bestellen) in einem Titelthema. Unter der Überschrift "Her mit dem Netz!" geht es um Versuche von Nutzerinitiativen, eine eigene Internet-Infrastruktur aufzubauen – fernab von Konzernen und staatlichen Stellen.

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(bsc)