64-Bit-Technik ab Juni für alle Pentium-4-Prozessoren im LGA775-Gehäuse

Intel schaltet bei immer mehr Prozessoren die EM64T-Befehle frei: Ab Mitte Juni sollen auch die Pentium-4-Typen mit 500er-Modellnummern dazugehören.

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Ganz unspektakulär in Form einer Product Change Notification (PCN) tut Intel kund, dass ab 10. Juni die Pentium-4-Prozessoren statt mit den Modellnummern 505, 520, 530 540, 560 und 570 mit den Modellnummern 506 (2,66 GHz/FSB533), 521 (2,8 GHz/FSB533), 531 (3,0 GHz/FSB533), 541 (3,4 GHz/FSB533), 561 (3,6 GHz/FSB533) und 571 (3,8 GHz/FSB533) ausgeliefert werden. Letztere unterstützen allesamt EM64T; um die neue Funktion zu nutzen, benötigt man ein passendes Mainboard-BIOS. Um die 64-Bit-Hardware auch anwenden zu können, ist bekanntlich ein x64-Betriebssystem nötig.

Die Pentium-4-Modelle der 600er-Reihe (mit 2 MByte L2-Cache) und der Pentium 4 Extreme Edition 3,73 GHz unterstützen EM64T seit ihrer Einführung, ebenso wie der Pentium Extreme Edition 840 und der bald erwartete Pentium D. Diese Prozessoren beherrschen auch die NX-Speicherschutzfunktion -- leider erwähnt Intel dies für die 5xx-Modelle weder in den PCNs noch im aktuellen Specification Update. Die bisherigen 500er-Typen mit der von Intel xD-Bit (und von AMD EVP) genannten NX-Technik tragen hinter dem dreistelligen Zifferncode ein "J", alle Celeron-D-Typen unterstützen NX. Unklar bleibt auch, ob die Pentium-4-500er-Versionen nun bald auch die Stromspar-Technik EIST (SpeedStep) beherrschen werden, die bisher den 600er-Ausführungen vorbehalten ist.

Die britische Webseite The Register  spekuliert, dass die neuen Pentium-4-Versionen möglicherweise auch die Vanderpool-Virtualisierungstechnik (VT) unterstützen sollen.

Wann die ersten Celeron-D-Modelle mit EM64T zu haben sein werden, sagt Intel nicht genau. Weil auch die aktuellen Xeon-Typen die x86-64-Technik unterstützen und die Itanium-(IA-64-)Chips ohnehin 64-bittig arbeiten, hat Intel außer den Notebook-Prozessoren Pentium M und Celeron M, den Sockel-478-Prozessoren und den Celeron-D-Typen keine reinen IA-32-Modelle mehr im Angebot. Mehr als 4 GByte RAM lassen sich beim Einsatz eines Pentium 4 oder Pentium D/EE aber ohnehin nur nutzen, wenn man ein Mainboard mit dem allerneuesten Chipsatz i955X und ungepufferte 2-GByte-Speichermodule kauft.

Kürzlich hatte Intel in PCNs angekündigt, dass die Pentium-4-Typen mit 2,8 GHz Taktfrequenz mit FSB800 und FSB533 sowie die ersten EM64T-Typen "für Workstations und Server" (mit einem F in der Typenbezeichnung) auslaufen sollen und nur noch bis August 2005 bestellt werden können. (ciw)