Activision mit Rekordumsätzen und mageren Aussichten
Zum vierzehnten Mal hintereinander hat der kalifornische Videospiele-Publisher den Jahresumsatz gesteigert. Eine Fortsetzung der Erfolgsserie wird es in diesem Geschäftsjahr allerdings nicht geben.
Der kalifornische Videospiele-Publisher Activision hat im Geschäftsjahr 2005/06 (Ende: 31. März) erneut Rekordumsätze erzielt. Gegenüber dem Vorjahr stiegen die Erlöse um gut vier Prozent auf 1,468 Milliarden US-Dollar. Der Nettogewinn brach hingegen um rund 70 Prozent auf 41,9 Millionen US-Dollar ein (Vorjahr: 138,3 Millionen US-Dollar). Für das vierte Quartal weist die Nummer zwei auf dem US-Spielemarkt sogar einen Verlust in Höhe 9,2 Millionen US-Dollar aus. Der Konzernumsatz in den Monaten Januar bis März sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund acht Prozent auf 188,1 Millionen US-Dollar.
Ebenso wie Branchenprimus Electronic Arts macht auch Activision der teilweise schon vollzogene (Microsoft Xbox 360) und noch anstehende Generationenwechsel (Sony PlayStation 3, Nintendo Wii) bei Spielkonsolen zu schaffen. Erstmals seit vierzehn Jahren wird daher aller Voraussicht nach am Ende des Geschäftsjahres auch kein Plus bei den Umsatzzahlen stehen. Activision rechnet vielmehr mit einem dreißigprozentigen Umsatzrückgang auf knapp über eine Milliarde US-Dollar. Erst im darauffolgenden Jahr sollen die Erlöse wieder stark ansteigen, nach derzeitigen Berechnungen auf dann 1,6 Milliarden US-Dollar.
Glänzen konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr vor allem Activisions Europageschäft. Der Publishing-Umsatz stieg dort binnen Jahresfrist um 18 Prozent auf rund 400 Millionen US-Dollar. Zuletzt hatte sich das Unternehmen die James-Bond-Rechte für Computer- und Videospiele gesichert. Bis zum Jahr 2014 darf Activision nun weltweit exklusiv Spiele zu den James-Bond-Filmen oder anderen Bond-Geschichten für aktuelle oder kommende Videospielkonsolen, Handhelds, Handys und PCs produzieren. (pmz)
