Aditya-L1: Indischer Forschungssatellit unterwegs zur Sonne

Indien hat erstmals einen Satelliten zur Sonnenbeobachtung gestartet. Er soll zum Langrange-Punkt 1 reisen und dort 5 Jahre bleiben.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 13 Kommentare lesen

(Bild: Lukasz Pawel Szczepanski/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

In Indien ist am Samstag zum ersten Mal in der Geschichte der Raumfahrt des Landes ein Satellit zur Erforschung der Sonne gestartet – nicht ganz eine Woche, nachdem erstmals ein indischer Lander nahe dem Südpol des Monds gelandet war. Die Raumsonde Aditya-L1 ist die jüngste Mission des indischen Raumfahrtprogramms, sie hob an Bord einer Rakete um die Mittagszeit (Ortszeit) von der Startrampe in Sriharikota in Südindien ab. Sie soll die äußere Atmosphäre der Sonne beobachten.

Der Start sei erfolgreich verlaufen, teilte die indische Weltraumforschungsorganisation (ISRO) mit. Der Satelliten sei präzise in seine vorgesehene Umlaufbahn gebracht worden und Indiens erstes Sonnenobservatorium habe seine Reise zum Zielpunkt Sonne-Erde L1 begonnen. Der Name der Mission ist ein Sanskrit-Wort für Sonne. L1 steht für Lagrange-Punkt 1 und bezeichnet die Stelle im Weltraum zwischen der Sonne und der Erde, wo sich die Gravitationskräfte der beiden Körper im Gleichgewicht befinden, so die ISRO.

Das Aditya-L1-Raumschiff wird die Erde mehrmals umkreisen und dann zu seinem Ziel aufbrechen. Die Reise wird fast vier Monate dauern. Wenn der Satellit den L1-Punkt erreicht, wird er etwa 1,5 Millionen km (932.000 Meilen) von der Erde entfernt sein.

Der Satellit wird während seiner gesamten Lebensdauer in einer Umlaufbahn um diesen Ort kreisen, von der aus er einen ununterbrochenen Blick auf die Sonne hat, teilte die Raumfahrtbehörde mit. Das Sonnenobservatorium hat sieben Instrumente an Bord, um die Korona der Sonne (den äußersten Teil ihrer Atmosphäre) sowie die Photosphäre (die Sonnenoberfläche oder das, was wir von der Erde aus sehen) und die Chromosphäre, eine dünne Plasmaschicht zwischen der Photosphäre und der Korona, zu untersuchen.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externes YouTube-Video (Google Ireland Limited) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Google Ireland Limited) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Die Daten zu den solaren Phänomenen, die Indien sammeln will, sollen helfen, das Wetter auf der Erde sowie anderen Planeten besser zu verstehen. Zudem sollen sie dazu beitragen, Kommunikations- und Klimasatelliten um die Erde besser zu schützen, sagte ein ISRO-Sprecher. Die Mission soll etwas mehr als fünf Jahre dauern.

Erst am Mittwoch vergangener Woche war eine Sonde bei der Mission Chandrayaan-3 auf dem Mond gelandet, womit Indien das erst vierte Land wurde, dem eine Mondlandung gelang. Der Lander Vikram soll nun den Südpol des Mondes erforschen.

(tiw)