Amazon als Sammelbecken für Kataloge im Internet

Amazon hat ein Testprojekt gestartet, das es Firmen erlaubt, ihre Kataloge im Internet zu präsentieren -- allerdings ohne zentrale Bestellmöglichkeit.

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Von
  • Lars Bremer

Der Online-Medienversender Amazon gibt seit vergangener Woche Unternehmen Gelegenheit, ihre Angebotskataloge im Web zu präsentieren. Zu diesem Zweck müssen die Firmen das Katalogmaterial bereits in elektronischer Form bei Amazon anliefern. Der Service, der sich vor allem an Anbieter wendet, die über ihr Sortiment bislang nur in papierner Form Auskunft gegeben haben, ist während der Testphase zunächst kostenlos. Von einer Online-Bestellmöglichkeit für die Kunden ist allerdings nicht die Rede, vielmehr heißt es bei Amazon, es sei vorgesehen, dass interessierte Kunden direkt bei den jeweiligen Anbietern anrufen oder ihnen schreiben sollen. Ob und wieviel die Firmen nach der Testphase für die Online-Veröffentlichung ihrer Kataloge bezahlen müssen, wollte man noch nicht mitteilen.

Angesichts eines solchen Modells stellt sich die Frage, warum die angepeilten Firmen, die ja ohnehin einen Katalog in elektronischer Form bereitstellen müssen, diesen nicht auch ebensogut auf selbst angemietetem Webspace präsentieren könnten, vielleicht sogar mit zeitgemäßem Bestellsystem samt elektronischem Warenkorb und Online-Inkasso, statt ihn bei Amazon unterzustellen. Dass Online-Katalogleser das Bestellen per Brief oder Telefon als besonders fortschrittlich empfinden werden, ist zumindest zweifelhaft. (lab)