Apple nach Rückschlag optimistisch

Apple Computer hat in seinem jüngsten Geschäftsquartal drastische Einbußen bei Umsatz und Gewinn hinnehmen müssen.

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Von
  • Christian Persson

Apple Computer hat in seinem am 25. September abgeschlossenen Geschäftsquartal drastische Einbußen bei Umsatz und Gewinn hinnehmen müssen. Der Überschuss sank auf 51 Cents pro Anteil (68 Cents im Vorjahr), der Umsatz fiel um 14 Prozent auf 1,34 Milliarden US-Dollar. Mit diesen Zahlen gelang es dem Computer-Pionier aus Cupertino dennoch, die jüngsten Prognosen zu übertreffen, die nach einer Gewinnwarnung vor drei Wochen deutlich heruntergeschraubt worden waren und sich auf durchschnittlich 45 Cents pro Aktie eingependelt hatten. Außerordentliche Erträge mitgerechnet, beläuft sich der Gewinn sogar auf 63 Cents pro Anteil.

Das Jahresergebnis hat sich mit 3,61 Dollar pro Aktie gegenüber 2,10 Dollar in 1998 deutlich verbessert. Der Umsatz wuchs demgegenüber nur leicht von 5,9 auf 6,1 Milliarden Dollar.

Wesentliche Gründe für den Einbruch im letzten fiskalischen Quartal waren Lieferprobleme bei den iBooks infolge des Erdbebens in Taiwan und bei den Ende August angekündigten G4-Modellen infolge von Fertigungsproblemen beim Prozessorlieferanten Motorola. Vor wenigen Tagen war obendrein bekannt geworden, dass die aktuelle G4-Revision bei Frequenzen ab 500 MHz fehlerhaft arbeitet. Apple reagiert jetzt notgedrungen mit einer Herabstufung der Taktfrequenzen seiner G4-Modelle: Statt mit 400, 450 und 500 MHz sollen diese nun vorerst nur mit 350, 400 und 450 MHz geliefert werden -- und das bei unveränderten Preisen. Das Spitzenmodell mit 500 MHz werde erst ab Anfang 2000 zu haben sein, hieß es. Sehr positiv nahmen Beobachter die Ankündigung auf, dass IBM im ersten Halbjahr 2000 in die Fertigung der G4-Chips einsteigen wird. Die Entscheidung für die AltiVec-beschleunigten G4-Chips, mit der Apple sich auf Motorola als alleinigen Hersteller festgelegt hatte, war von manchen als strategischer Fehler kritisiert worden.

Für die Zukunft verbreitet die Apple-Führung ungetrübten Optimismus. Die Nachfrage nach den neuen Produktlinien sei über Erwarten gut, die Versorgung habe man nun im Griff. "Wir haben Bestellungen für mehr als 250.000 iMacs binnen einer Woche nach der Vorstellung erhalten und für mehr als 300.000 iBooks seit der Ankündigung Ende Juli", sagte Steve Jobs. Finanzchef Fred Anderson fügte hinzu: "Mit einem Lieferrückstand von über 700 Millionen Dollar gehen wir in ein sehr starkes Dezember-Quartal." Die meisten Wirtschaftsanalysten teilen diese Einschätzung. (cp)