Apple nimmt WhatsApp und Threads in China aus App Store

Mit einem VPN-Dienst lassen sich westliche Apps trotz Großer Firewall in China noch nutzen. Nun hat Peking das Schlupfloch für WhatsApp und Threads geschlossen.

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Apps von Threads, Facebook, Instagram, WhatsApp, Messenger und Meta auf einem Smartphone

(Bild: Koshiro K/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Apple hat die Apps von WhatsApp und Threads aus dem App Store in China genommen und es den Menschen dort damit deutlich erschwert, die Apps des US-Konzerns Meta auch über Umwege zu benutzen. Das berichtet das Wall Street Journal und zitiert Apple mit der Begründung, dass die zentrale Internetaufsicht das verlangt hat. Die Aufforderung zur Entfernung der beiden Apps sei mit Sorgen um die Nationale Sicherheit begründet worden, das sei aber nicht weiter erklärt worden. Andere Anwendungen von Meta, darunter die Apps für Instagram, Facebook und den Facebook Messenger bleiben dagegen im chinesischen App Store verfügbar, ergänzt die Nachrichtenagentur Reuters.

Mit dem Schritt haben die chinesischen Behörden ein Schlupfloch geschlossen, das die Nutzung der Apps im Reich der Mitte noch trotz der strikten Internetzensur möglich gemacht hat, erklärt die US-Zeitung. So konnten WhatsApp und Threads in China auf iOS-Geräte geladen werden, wurden aber von der Großen Firewall blockiert. Das ließ sich dann aber mithilfe eines VPN-Diensts umgehen. Dieser Umweg wurde nun geschlossen, wer den Messenger und den Kurznachrichtendienst trotzdem benutzen will, muss nun deutlich mehr Aufwand betreiben. Weder Chinas "Cyberspace-Verwaltung" (CAC), die den Schritt eingefordert hat, noch Meta haben den Schritt kommentiert.

Grundlage für die Sperrung ist ein im Herbst von der chinesischen Regierung beschlossenes Regulierungsinstrument. Schon zur Einführung war erwartet worden, dass in der Folge zahlreiche bekannte Apps aus den USA und aus Europa aus der chinesischen Variante des App Store ausgeschlossen werden könnten. Laut der Regelung muss für jede ausländische App eine Lizenz erteilt werden, andernfalls müssen sie entfernt werden. Für neue Software galt die Regelung umgehend, älteren Programmen war eine mehrmonatige Schonfrist eingeräumt worden. Das zugrundeliegende System existiert für Websites in China schon lange, für Apps hatte es Apple aber bislang nicht durchgesetzt. Nun folgt die Kehrtwende.

(mho)