Beamtenbund warnt vor Gefahren des E-Government

Der Deutsche Beamtenbund hat heute vor drohenden Arbeitsplatzverlusten durch den Ausbau der elektronischen Rathäuser gewarnt.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Der stellvertretende Bundesvorsitzende des Deutschen Beamtenbundes (DBB), Peter Heesen, hat heute vor drohenden Arbeitsplatzverlusten durch einen Ausbau der elektronischen Rathäuser (Electronic Government) gewarnt. Man dürfe nicht dem "gefährlichen Trugschluss" erliegen, dass mit dem Einsatz moderner Informations- und Kommunikationstechniken ein weiterer Abbau von Stellen und die Einsparung von Personal einhergehen könne, sagte Heesen anlässlich der Eröffnung eines Kongresses zum Thema "Neue Technologien für eine neue Verwaltung". Vielmehr erwarte der Bürger aufgrund der neuen Techniken ein besonders schnelles Eingehen auf seine Belange. Eine unkomplizierte und schnelle Antragstellung sei nutzlos, wenn der Antrag aus Personalmangel nicht bearbeitet werden könne. Heesen appellierte deshalb an die Dienstherren und öffentlichen Arbeitgeber, den Stellenabbau sofort zu stoppen und gezielt mit der Einstellung von Nachwuchs zu beginnen.

Das Electronic Government wird nach Einschätzung des stellvertretenden DBB-Vorsitzenden in absehbarer Zeit zu einer "stillen Revolution" in der öffentlichen Verwaltung führen. Allerdings müsse der DBB vor "planerischer Euphorie ohne tragfähige Umsetzungskonzepte" warnen, da gegenwärtig lediglich bei zehn Prozent der interessierten Institutionen solche Umsetzungskonzepte vorlägen. Die digitalen Fortschritte der öffentlichen Verwaltung dürften sich nicht in einer "multimedialen Visitenkarte" erschöpfen: "Wer rund um die Uhr Waren bestellt oder seine Banktransaktionen erledigten kann, erwartet auch von seiner Verwaltung, dass Anträge unabhängig vom eigentlichen Verwaltungsvorgang jederzeit und überall gestellt und Dienstleistungen generell schneller und unkomplizierter in Anspruch genommen werden können," erklärte Heesen. (wst)