Bei der Telekom wird auch am Wochenende gestreikt
Service-Mitarbeiter der Telekom streiken weiter, während Obermann mit dem Verkauf von Service-Sparten droht.
Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di setzt ihren Streik bei der Telekom wegen des Konzernumbaus heute fort. Zunächst wurden Arbeitsniederlegungen in Berlin, Brandenburg, Hessen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen bekannt. Der Arbeitskampf richtet sich gegen die geplante Auslagerung von bundesweit mehr als 50.000 Mitarbeitern in Service-Gesellschaften, wo sie für weniger Geld mehr arbeiten sollen.
An allen hessischen Standorten außer Eschborn ließen etwa 170 Mitarbeiter im Entstördienst, der Montage und bei Call-Centern die Arbeit ruhen, sagte ver.di-Fachbereichsleiterin Brigitte Reinelt. Am Sonntag rechnet ver.di in Hessen mit etwa 40 Streikenden. "Die Kollegen sind zu einer langen Auseinandersetzung bereit", sagte Reinelt.
Rund 70 Beschäftigte in Berlin und Brandenburg seien aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen, teilte ver.di mit. Betroffen seien die Störungsannahme in Frankfurt (Oder) und in Berlin. Dort sollen den ganzen Tag über keine Störungsmeldungen angenommen werden. "Wer heute ein Problem mit seinem Telefon hat, wird im Service niemanden erreichen", sagte ver.di Fachbereichsleiter Mike Döding am Morgen in Berlin.
In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sollten etwa 90 Mitarbeiter in den Streik treten. Betroffen seien die Call-Center in Halle, Dresden, Chemnitz und Gera sowie der Servicebereich in Suhl. "Die Call-Center werden auch heute wieder schwerer erreichbar sein", sagte Enrico Zemke von ver.di Sachsen-Anhalt.
Inzwischen hat Konzern-Chef René Obermann mit Verkäufen von Service-Sparten gedroht, sollte es zu keiner Einigung kommen. Obermann sagte der Bild am Sonntag: "Die Tür für Gespräche bleibt offen. Wir wollen eine gemeinsame Lösung mit Verdi. Aber: Wenn es zu keiner Lösung mit der Gewerkschaft kommt, könnten wir zu Verkäufen von Service-Sparten gezwungen sein, um die Kosten in den Griff zu kriegen. Für die Mitarbeiter wäre das sicher die schlechtere Lösung."
Zugleich forderte Obermann die Gewerkschaft auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Der Konzernchef bekannte, dass ihn die derzeitige Situation auch persönlich mitnimmt. Obermann: "Ich habe zur Zeit einige schlaflose Nächte." Er fügte hinzu: "Am Ende der Nacht komme ich immer wieder zum selben Ergebnis: Wir haben keine Alternative zum Reformkurs."
Obermann betonte, die Telekom sei für den Arbeitskampf gerüstet. "Wir haben uns so gut wie möglich auf den Streik vorbereitet und werden alles dafür tun, dass unsere Kunden wenig davon merken." Der Telekom-Chef äußerte Verständnis für die Wut der Mitarbeiter. Obermann: "Auch mir tun solche Entscheidungen weh und ich verstehe, dass die Menschen sauer sind."
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(dpa) / (ad)