Blizzard: Auch die Online-Blizzcon 2022 fällt aus

2021 wurde die Blizzcon abgesagt, nun will Blizzard auch das Online-Ersatzevent 2022 ausfallen lassen. Die nötige Energie soll anderweitig eingesetzt werden.

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(Bild: Blizzard)

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Blizzard wird auch im kommenden Jahr seine Hausmesse Blizzcon ausfallen lassen. Das teilte das Entwicklerstudio in einem Blog-Eintrag mit. Das für 2022 geplante Online-Event war ursprünglich als Ersatzveranstaltung für die Blizzcon gedacht, die 2021 wegen der Coronapandemie nicht stattfinden konnte.

Auch dieses Ersatz-Event fällt nun ins Wasser. Die für die Veranstaltung notwendige Energie wolle man lieber investieren, um die Teams zu unterstützen und die Entwicklung von Spielen voranzutreiben. Ankündigungen soll es auch ohne Blizzcon geben, verspricht Blizzard außerdem in dem Blog-Eintrag. Auch 2020 war die Blizzard-Hausmesse als Präsenzveranstaltung ausgefallen.

Allgemein sei derzeit offen, ob und wie die Blizzcon in Zukunft aussehen soll: Die erste Blizzcon fand vor 16 Jahren statt, schreibt Blizzard. Seitdem habe sich viel verändert. Es sollen nun neue Wege ergründet werden, Communitys zusammenzubringen.

Blizzard nennt den Sexismus-Skandal, der das Unternehmen seit Monaten beschäftigt, nicht explizit als Grund für die Blizzcon-Absage. Allerdings ist ein Zusammenhang höchst wahrscheinlich: Die Klage der kalifornischen Behörde Department of Fair Employment and Housing (DEFH) hat die Arbeit bei Blizzard auf den Kopf gestellt: Angestellte streikten, geplante Erweiterungen wurden verschoben. Mindestens 20 Personen haben Blizzard nach Bekanntwerden der Klage verlassen, darunter der frühere Präsident J. Allen Brack.

In der Klage der DFEH geht es vor allem um Diskriminierung weiblicher Angestellter: Frauen seien bei Blizzard systematisch benachteiligt, belästigt und gemobbt worden, heißt es darin. Männliche Angestellte sollen regelmäßig alkoholisiert im Büro aufgetaucht sein und sexistische Bemerkungen abgegeben haben. Vorgesetzte haben dieses Verhalten laut DFEH teilweise gefördert, Beschwerden bei der Personalabteilung seien weitgehend ignoriert worden.

(dahe)