CES

Bosch und Qualcomm schaffen Chip-Plattform für Infotainment und Fahrassistenz

Qualcomm und Bosch haben auf der CES eine Plattform vorgestellt, die Infotainment und Fahrassistenz auf einem System-on-Chip ausführen kann.​

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Mercedes Cockpit

Mercedes nutzt bereits Hardware von Qualcomm, auch für autonomes Fahren auf SAE-Level 3.

(Bild: Mercedes-Benz)

Lesezeit: 2 Min.

Schon seit Jahren ist klar, dass mit einer zunehmenden Vernetzung von Infotainmentsystemen neue Geschäftsfelder für Autoindustrie und ihre Zulieferer entstehen. Letztere spielen dabei eine wichtige Rolle, denn viele Fahrzeughersteller entwickeln Elektronik-Plattformen für Infotainment und Fahrassistenz nicht selbst, sondern lagern diese aus. Zulieferer wie Nvidia oder Continental bieten "schlüsselfertige" Lösungen. Bosch und Qualcomm stellen gemeinsam auf der CES eine Lösung vor, bei der auf einem einzelnen Prozessor, einem sogenannten System-on-Chip (SoC), Infotainment und Fahrerassistenzsysteme ausgeführt werden.

Ziel sei, Autoherstellern eine "einheitliche, zentrale Rechen- und Software-definierte Fahrzeugarchitektur" anbieten zu können. Diese sei skalierbar, der Hersteller kann also definieren, was er seinem Kunden an Leistung bieten möchte – sowohl bei der Hard- als auch bei der Software. Zum Angebot gehören unter anderem Fahrassistenzsysteme, wie Spurhalter, autonomes Einparken, Erkennung von Tempolimits und Ampeln. Zur Fahrautomatisierung gehört inzwischen auch, bis zu welchem Level das Auto eigenständig fahren kann. Hochautomatisiertes Fahren in einem Szenario bis 130 km/h ist in Deutschland inzwischen zulässig, sofern der Fahrer innerhalb einer gewissen Zeitspanne die Steuerung wieder übernehmen kann. BMW und Mercedes bieten das in teuren Autos gegen einen erheblichen Aufpreis schon an. Andere Hersteller werden folgen.

Mit Einführung der neuen Cockpit- und ADAS-Integrationsplattform (Advanced Driver Assistance Systems) und den kombinierten Hardware- und Software-Fähigkeiten wollen Qualcomm und Bosch den Herstellern einen "unvergleichlichen Mehrwert" und Kostenvorteile bieten. Die Verschmelzung von Infotainment- und ADAS-Funktionalitäten auf einem einzigen SoC sei ein Meilenstein für die Branche, meint Nakul Duggal, Senior Vice President und General Manager im Bereich Automotive & Cloud Computing bei Qualcomm. Man sei stolz darauf, der weltweit erste Zulieferer zu sein, der das Zusammenspiel von Systemfunktionen aus bisher getrennten Domänen in einem zentralen Computer in Zusammenarbeit mit Qualcomm Technologies anbietet, ergänzt Christoph Hartung, Leiter des Geschäftsbereichs Cross-Domain Computing Solutions bei Bosch.

(mfz)