Bug im Tauchcomputer

Ein Bluescreen unter Windows 98 tut keinem weh, Fehler in Tauchcomputern jedoch können Leben kosten.

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Von
  • Clemens Gleich

Ein Bluescreen unter Windows 98 tut keinem weh, Fehler in Tauchcomputern jedoch können Leben kosten. Der große Hersteller Uwatec ruft daher seine in 1995 gefertigten Armbandgeräte vom Typ "Aladin Air X NitrOx" zurück, denn diese machen einen kleinen, aber manchmal gefährlichen Berechnungsfehler, berichtet die San Francisco Chronicle.

Für einzelne Tauchgänge stimmen die Empfehlungen des Aladin soweit: Er erinnert zum Beispiel an die nötigen Dekompressionszeiten und -tiefen. Bei mehreren Tauchgängen hintereinander nimmt der Algorithmus jedoch an, dass der Taucher auch in den Ruhephasen auf dem Boot denselben höheren Sauerstoffanteil atmet wie in der Flasche für große Tiefen und präsentiert daher zu kurze Ruhezeiten. Wer sich jetzt noch allein auf das Gerät verlässt, gerät in Gefahr durch zu viel ausperlenden Stickstoff in Gehirn und anderem Gewebe. Dies kann unter anderem zu Übelkeit, tauben Gliedmaßen und sogar Tod führen. Die Bläschen entstehen aus unter großem Druck im Organismus gelöstem Stickstoff.

Nach Recherchen der SF Chronicle wusste der Hersteller von diesem Problem, entschied sich aber, die Sache zu verschweigen, um ein gutes Übernahmegeschäft nicht zu gefährden. Nachdem fünf Opfer von Dekompressionskrankheiten durch den Aladin gegen Uwatec geklagt hatten, entschied sich die Firma Anfang Februar zu einer Rückrufaktion der betroffenen Geräte. (cgl)