Abstürze: Asus stabilisiert Intel-Prozessoren mit BIOS-Updates

Mainboard-Hersteller übertreiben es offenbar bei den Werkseinstellungen. Ein Basisprofil soll bei Asus-Modellen jetzt die Stabilität erhöhen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 44 Kommentare lesen
Intels Core i9 13900K in einem Asus Mainboard

(Bild: c't)

Lesezeit: 2 Min.

Asus reagiert als erster Mainboard-Hersteller auf die zahlreichen Berichte über instabile Intel-Prozessoren der Serien Core i-13000 und Core i-14000, insbesondere bei den Core-i9-Modellen. BIOS-Updates für sämtliche Z790-Mainboards führen ein "Intel Baseline Profile" ein, mit dem Intel-Prozessoren spezifikationskonform laufen. Z690-Modelle haben solche Updates bisher nicht erhalten.

Die neuen Einstellungen sollen stabilitätsbedingte Abstürze verhindern, die aufgrund ausgehebelter Limits entstehen, unter anderem bei der maximal zulässigen elektrischen Leistungsaufnahme (Powerlimit) und den zulässigen Spannungen und Stromstärken. Der Core i9-14900KS etwa läuft dann mit maximal 253 Watt und nicht unlimitiert mit weit jenseits der 300 Watt. Auch die Spannungen und Stromstärken werden strenger limitiert.

Die problematischen BIOS-Einstellungen legen alle Mainboard-Hersteller bei den meisten Modellen ab Werk an. Intel duldet die Praxis bislang. Vor allem bei aktuellen Core-i9-Prozessoren kann das aber zu Problemen führen, weil Intel diese Modelle mit Turbo-Modi um die 6 GHz schon nah an ihre Taktgrenzen treibt.

Viele Berichte beziehen sich auf Spiele mit der Unreal Engine 5, etwa "Fortnite". Sie zeigen Fehlermeldungen an, wonach zu wenig Grafikspeicher vorhanden sei. Tatsächlich sind häufig aber Rechenfehler der CPU an den Abstürzen schuld.

Uns haben zudem Leser-Mails erreicht, dass stabilitätsbedingte Fehler auch reproduzierbar in Anwendungen oder etwa beim Kompilieren von Code auftreten. Intel sind die Berichte bekannt, laut bisheriger Stellungnahme untersucht die Firma die Probleme – weitere Informationen gibt es von offizieller Seite nicht.

Asus' "Intel Baseline Profile" nimmt gemäß dem X-Account "9550pro" fünf Änderungen am BIOS vor: Primär deaktiviert es das Multi-Core Enhancement, also eine werkseitige Übertaktungsoption, und setzt das SVID-Verhalten in einen ausfallsicheren Modus. SVID steht für Serial Voltage Identification Debug (Protocol) und wirkt sich auf die CPU-Kernspannungen aus.

Außerdem wird das Thermal-Design-Stromstärkenlimit (Thermal Design Current, TDC) gemäß Intels Spezifikationen eingestellt. Zwei Optionen für die Current Excursion Protection (CEP) schaltet Asus mit dem Profil ein. Sie sollen Rechenfehler durch zu niedrige Spannungen in den CPU-Kernen (IA CEP) und den restlichen Logikblöcken (SA CEP) vermeiden.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

(mma)