Celerons mit 1,4, 1,7 und 1,8 GHz

Der PC-Komponenten-Versender Alternate listet bereits Celeron-Prozessoren mit 1,4, 1,7 und 1,8 GHz ab 159 Euro auf, die Intel wohl erst Mitte des Monats vorstellen will.

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Der PC-Komponenten-Versender Alternate listet bereits Celeron-Prozessoren mit 1,4, 1,7 und 1,8 GHz ab 159 Euro auf, die Intel wohl erst Mitte des Monats vorstellen will. Alternate gibt dementsprechend als Liefertermin auch den Monat Mai an.

Der 1,4-GHz-Celeron ist für Sockel-370-Mainboards mit einem Front-Side-Bustakt von 100 MHz gedacht, darin dürfte also wahrscheinlich der von seinen Vorgängern bekannte Tualatin-Kern mit 0,13-µm-Strukturen und 256 KByte Level-2-Cache zum Einsatz kommen. Alternate verlangt für diesen Prozessor in der Boxed-Ausführung mit Intel-Kühler 159 Euro, 20 Euro mehr als für den 1,3-GHz-Typ.

Ebenfalls für 159 Euro soll der Celeron 1,7 GHz "In-a-Box" zu haben sein, die 1,8-GHz-Version kostet 179 Euro. Diese Prozessoren laufen in Sockel-478-Mainboards mit FSB400, besitzen also einen Pentium-4-Kern und dessen NetBurst-Architektur. Laut Alternate bringen die neuen Celerons 128 KByte L2-Cache mit und laufen mit 1,75 Volt Kernspannung. Das spricht dafür, dass in diesen Celerons der im 0,18-µm-Prozess gefertigte "Willamette"-Kern der ersten Pentium-4-Generation sitzt, nur mit halb so großem L2-Cache.

Die aktuellen Pentium-4-Prozessoren mit über 2,0 GHz Taktfrequenz enthalten den 0,13-µm-Northwood-Kern mit 512 KByte L2-Cache und sind deutlich leistungsfähiger als die 0,18-µm-Versionen mit 256 KByte L2-Cache. Intel liefert vom Pentium 4 auch 1,60A-, 1,80A- und 2,0A-GHz-Versionen mit Northwood-Kern.

Für einen 1,7-GHz-Willamette-Pentium-4 verlangt Alternate mit 244 Euro satte 53 Prozent mehr Geld. Dieser Prozessor steht zurzeit mit einem 1000-Stück-OEM-Preis von 163 US-Dollar auf der Intel-Liste. Für den 1,3-GHz-Celeron bezahlten Großkunden 83 US-Dollar.

Die Einführung der "Pentium-4-Celerons" war ursprünglich deutlich später geplant. Auf der CeBIT waren allerdings schon Mainboard-Muster mit dem Chipsatz i845G (Brookdale-G) mit integrierter Grafik zu sehen, der für Einsteiger-PCs für Büroanwendungen mit dem neuen Celeron prädestiniert ist.

Die neuen Prozessorversionen verlängern die schon bislang beeindruckende Lebensdauer der Celeron-Baureihe weiter. 1998 führte Intel mit dem Covington den vom Pentium II abgeleiteten ersten Celeron als Lowcost-Slot-1-Prozessor ein, der aber zunächst ohne Level-2-Cache auskommen musste und sehr leistungsschwach war. Noch im gleichen Jahr folgte der Mendocino als erster entsprechender Desktop-x86-Prozessor mit On-Die-Level-2-Cache. Dank 0,25-µm-Fertigungstechnik passten 128 KByte SRAM-Speicher mit auf den CPU-Chip; dieser Pufferspeicher lief mit voller Taktfrequenz und verhalfen den preiswerten Celerons zu erstaunlichen Rechenleistungen -- der L2-Cache der Pentium-II- und Pentium-III-Prozessoren bis 600 MHz war zwar viermal so groß, war aber in separaten Chips untergebracht (daher das Slot-Gehäuse) und lief nur mit halber Taktfrequenz. Den On-Die-Cache gab es danach im Dixon genannten Mobile Pentium II mit 300 bis 366 MHz; nur wenige Tage später brachte AMD den K6-III "Sharptooth" mit integriertem L2-Cache heraus.

Bei 533 MHz löste der aus dem Pentium III übernommene Coppermine-Kern den Mendocino ab; damit erhielt auch der Celeron die Befehlssatzerweiterung SSE. Ab der 800-MHz-Version lief der Celeron mit FSB100, zuvor hatte ihm Intel immer nur 66 MHz FSB-Takt gegönnt. Mit der 1,2-GHz-Version zog der Tualatin-Kern ein und brachte 256 KByte L2-Cache; diese Celerons gibt es zurzeit als 1,0A-, 1,1A-, 1,2- und 1,3-GHz-Versionen. Die 1,0- und 1,1-GHz-Celerons enthalten noch den Coppermine-Kern. (ciw)