Cloud-Blades auch von Fujitsu Technology Solutions (Update)

Die neue Blade-Server-Familie Primergy BX900 zielt (auch) auf den Markt der Dienstleister, die Massen von virtuellen Maschinen automatisiert verwalten.

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Primergy BX900

(Bild: FTS)

Nach Cisco, Dell, HP, IBM und kleineren Anbietern wie SGI/Rackable stellt nun auch Fujitsu Technology Solutions (FTSehemals Fujitsu Siemens Computers, FSC) mit der Blade-Server-Baureihe Primergy BX900 eine Gerätefamilie vor, die sich besonders gut für das Cloud Computing eignen soll. Die Bezeichnung "Dynamic Cube" deutet die besonderen technischen Eigenschaften bereits an: Über Management-Tools sollen sich die meisten Funktionen des Blade-Server-System aus der Ferne und automatisierbar verwalten lassen, außerdem hebt FTS die hohe Performance virtueller Maschinen ebenso hervor wie eine vergleichsweise niedrige Leistungsaufnahme.

Das BX900-Chassis ist 10 Rack-Höheneinheiten hoch und nimmt bis zu 18 Server- oder Storage-Blades auf; auf der Rückseite sind Netzwerk-Komponenten, Netzteile (mit 90 Prozent Wirkungsgrad) und Lüfter eingebaut. Eine Besonderheit ist die passive Backplane (oder eher "Midplane") zur Vernetzung: Über sie lässt sich je nach den eingesetzten Blades und Switches 1- oder 10-Gigabit-Ethernet sowie (QDR-)Infiniband übertragen; standardmäßig kommt jedes Server-Blade mit vier Gigabit-Ethernet-Adaptern.

Zunächst steht mit dem Primergy BX920 S1 nur ein einziges Server-Blade zur Auswahl, das mit zwei der neuen Nehalem-Xeons (Intel Xeon 5500) bestückt ist und bis zu 9 Speichermodule aufnimmt. 18 dieser Blades, also insgesamt 144 CPU-Kerne (plus Hyper-Threading) passen somit auf 10 HE, ein voll bestückter 42-HE-Schrank bietet also 576 Kerne (144 physische Prozessoren). Für zwei 2,5-Zoll-SAS-Festplatten stehen Hot-Swap-Einbauplätze bereit.

(Update:) Mit 8-GByte-RDIMMs (Registered DIMMs) lässt sich ein BX920 S1 mit bis zu 72 GByte RAM bestücken; sechs der Module hängen an der ersten, drei weitere an der zweiten CPU. Bei der Presse-Präsentation der BX900-Blades hat FTS auch Blades mit doppelt sovielen DIMM-Slots erwähnt.

Das Storage-Blade Primergy SX940 S1 nimmt vier zusätzliche 2,5-Zoll-SAS-Disks auf, die sich als Direct Attached Storage an benachbarte Server-Blades koppeln lassen.

Fujitsu Technology Solutions hat (nicht nur) mit dem Dynamic Cube große Pläne, wie Bernd Wagner, der Deutschland-Chef des Unternehmens erläuterte: Der Server-Weltmarktanteil von 4 Prozent im vergangenen Jahr soll über 7 Prozent (entsprechend 500.000 Maschinen) im Jahr 2010 auf über 10 Prozent im Jahr 2012 wachsen. Zuletzt hatten allerdings die fünf Markt-Elefanten IBM, HP, Dell, Sun und FTS bereits 87,9 Prozent des Server-Umsatzes unter sich aufgeteilt, nur 12,1 Prozent entfielen auf kleinere Anbieter. Möglicherweise hofft FTS darauf, sich ein Stück des x86-Marktanteils des von Oracle übernommenen SPARC-Kooperationspartners Sun einverleiben zu können. (ciw)