DTP-Software QuarkXPress 7 setzt auf offene Standards

QuarkXPress 7 soll erst Ende dieses Jahres auf den Markt kommen; bis dahin will Hersteller Quark das Interesse mit peu à peu veröffentlichten Neuerungen wach halten.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 142 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Das DTP-Programm QuarkXPress 7 soll den Workflow verbessern und orientiert sich deutlich in Richtung offener Standards. Hersteller Quark will zur besseren Interoperabilität mit anderen Anwendungen das XML-basierte Jobticket JDF (Job Definition Format) verwenden. Ein Jobticket enthält Metadaten zur Abwicklung der Druckjobs, wie beispielsweise Informationen über Farbseparation, Proofen, Belichtung und Materialbedarf.

Adobe, Agfa, MAN Roland und Heidelberger Druckmaschinen sind die Initiatoren von JDF. Es fasst die Funktionen des auf Heidelberg und das Fraunhofer-Institut für Grafische Datenverarbeitung (IGD) zurückgehenden PPF-Standards (Print Production Format) sowie die Eigenschaften von Adobes Portable Job Ticket Format PJTF zusammen.

Mit den auf JDF aufbauenden Quark Job Jackets kann der Anwender Prozess-Steuerung und Workflow-Daten regeln und die Informationen direkt in das QuarkXPress-Projekt integrieren. Mit regelbasierten "Preflight"-Funktionen sollen die Daten an jedem Punkt des Layoutprozesses ausgabefertig sein. Schrifttypen, Farben oder Bilder bettet die Anwendung automatisch ins Projekt ein. "Multichannel Publishing" ermöglicht, das gleiche Dokument in unterschiedlichen Ausprägungen, wie fürs Web oder für Printprodukte, auszugeben. Über Personalized Print Markup Language (PPML) eignet sich QuarkXPress auch für Database-Publishing.

Auch in puncto Layout soll QuarkXPress 7 mehr zu bieten haben als sein Vorgänger. Zum Beispiel werde der Anwender die Transparenz eines jeden Objekts individuell anpassen können. Das schließt weiche Schlagschatten und das Maskieren von Bildern, beispielsweise aus PSD- und TIFF-Dateien, mit Alphakanälen ein. Das Programm soll zudem eine Soft-Proof-Funktion mitbringen, welche die für den Druckprozess notwendige Umwandlung von RGB nach CMYK simuliert. Mit Unicode-Unterstützung möchte Quark den Umgang mit Sonderzeichen erleichtern.

Mit einem neuen QuarkXPress-Format, das den Inhalt per QuarkXPress Markup Language (QXML) verfügbar macht, sollen Entwickler Quark-XTensions nicht nur wie bisher in C und C++ schreiben können, sondern auch in Java, C#, VB.Net oder jeder erdenklichen Skriptsprache. QXML basiert auf dem DOM-Standard des W3C. Das Document Object Modell regelt plattform- und sprachenunabhängig den Zugriff auf Elemente eines XML-Dokuments, indem es Objekte, Eigenschaften und Methoden definiert, die eine Programmiersprache umsetzen soll.

Die nun bekannt gewordenen Neuigkeiten beschrieben allerdings keineswegs vollständig die kommende QuarkXPress-Version, betonte Marketing Manager Matthias Gilke gegenüber heise online: "QuarkXPress 7 wird voraussichtlich Ende dieses Jahres auf den Markt kommen. Bis dahin werden wir noch mindestens zwei größere Blöcke mit Neuerungen vorstellen." (akr)