Deutsche Bank: Alle Postbank-Probleme bis Jahresende behoben

Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing stellt in Aussicht, dass die Serviceprobleme bei der Postbank bis Jahresende gelöst seien. Man sei "auf dem richtigen Weg".

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(Bild: Postbank)

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Die Probleme bei der Deutsche-Bank-Tochter Postbank werden sich nach Einschätzung von Konzernchef Christian Sewing noch einige Wochen hinziehen. Bei der Umstellung der IT-Systeme gebe es "drei bis vier kritische Anwendungen", sagte der Manager laut Bericht der dpa am Mittwoch auf einer Handelsblatt-Konferenz in Frankfurt. Um alle Rückstände aufzuholen, werde die Bank auch noch das vierte Quartal brauchen.

Sewing betonte zugleich: "Ich sehe seit vier Wochen eine deutliche Verbesserung der Situation." Die Bank befinde sich "nun auf dem richtigen Weg".

Bei der Postbank hatten sich Kundenbeschwerden gehäuft, vor allem im Zusammenhang mit einer IT-Umstellung. Probleme gab es auch bei Pfändungsschutzkonten und der Auszahlung von Darlehen. Auslöser für die Schwierigkeiten war wohl ein über mehrere Monate bis zum Juli dieses Jahres vollzogenes IT-Migrationsprojekt namens "Unity". Ziel war es, die Daten der Kunden der Postbank mit denen der Kunden der Deutschen Bank in Deutschland auf einer IT-Plattform zu konsolidieren.

Die Finanzaufsicht Bafin hatte das Geldinstitut bereits Anfang des Monats öffentlich gerügt und rasch Abhilfe gefordert. In dieser Woche hatte auch Bafin-Chef Mark Branson in einem Interview zur Eile bei der Behebung der Probleme gemahnt. Er bezeichnete die Situation bei der Bank als "inakzeptabel und außergewöhnlich". Es gehe um wichtige Dienstleistungen, die nicht zur Verfügung stünden, gepaart mit Problemen, den Kundenservice zu erreichen.

"Es gibt an der Lage nichts zu beschönigen. Das ist insgesamt eine Situation, für die wir uns nur entschuldigen können", sagte Sewing dem Bericht nach. "Die Situation ist alles andere als gut, alles andere als schön. Ich glaube allerdings, dass wir diese Situation sehr, sehr zügig in den Griff bekommen werden." Er erwarte, dass die Bank bei den Pfändungsschutzkonten im Laufe des Oktobers wieder Normalbetrieb erreicht haben werde, einen ähnlichen Trend sehe er bei Darlehensauszahlungen.

"Wir haben einen Fehler gemacht", räumte Sewing ein. Wie teuer die Probleme das Institut voraussichtlich zu stehen kommen, bezifferte er nicht. "Bei diesem Punkt geht es nicht um Kosten", betonte Sewing: "Wir müssen alles, was wir haben, daran setzen, dass wir die Kunden wieder zufriedenstellen." Ob Deutsche Bank und ihre Tochter Postbank wegen der Probleme auch noch mit Sanktionen von der Bafin rechnen müssen, ist noch offen. Behördenchef Branson sprach bisher nur von einem Zwischenstand und erklärte, er wolle möglichen Maßnahmen nicht vorgreifen.

(axk)