Digitale Verwaltung: NRW setzt auf Cloud-Lösung von Ionos und Computacenter

US-Hyperscaler wie Amazon oder Google können in NRW vorerst nicht fensterln. Das Land will die Verwaltung mit europäischen Dienstleistern nach vorn bringen.

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Server-Hardware

(Bild: Konstantin Yolshin/Shutterstock.com)

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Nordrhein-Westfalen will die weitere Vernetzung der Verwaltung und das E-Government mit Cloud-Lösungen vorantreiben. Das dortige Digitalministerium und der Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW) haben einen ersten Auftrag für den Aufbau und Betrieb einer umfassenden Lösung für die Landesverwaltung in den Rechnerwolken an Ionos und Computacenter vergeben. Das deutsch-britische Duo konnte sich so etwa gegenüber den ganz großen Cloud-Anbietern Amazon Web Services (AWS), Microsoft Azure und Google Cloud Platform (GCP) aus den USA durchsetzen. Der Deal ist zunächst auf vier Jahre befristet.

Während der Laufzeit will IT.NRW gemeinsam mit den beiden Dienstleistern eine "zukunftsorientierte Plattform" für die weitere Entwicklung von Fachverfahren schaffen und optimieren, die in der Landesverwaltung benötigt werden. Ferner soll das Arbeiten mit Technologien und -Praktiken, die speziell auf Cloud-Umgebungen zugeschnitten werden – in den Amtsstuben ausgebaut werden.

Für Ionos sprach dabei, dass das Unternehmen als derzeit einziger deutscher Cloud-Anbieter eine Zertifizierung nach IT-Grundschutz sowie das C5-Testat des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) erhalten hat und so hohe Sicherheitsanforderungen erfüllt. Zudem ist die Tochter von United Internet bereits für große kommunale IT-Dienstleister in Nord- und Süddeutschland aktiv. Computacenter wiederum war frühzeitig an der Bundescloud beteiligt.

Digitalisierungsministerin Ina Scharrenbach (CDU) zeigt sich zuversichtlich: Mit der Multi-Cloud-Strategie für NRW "wird der Zugang zu digitalen Diensten erleichtert, indem flexible, skalierbare und sichere Infrastrukturen für die öffentliche Verwaltung geboten werden". Dies führe zugleich zu einer "effizienteren Bereitstellung von Behördendienstleistungen".

NRW will mit dem Vorhaben auch bei der Deutschen Verwaltungscloud-Strategie (DVS) vorangehen. Ziel ist die Schaffung von gemeinsamen Standards und offenen Schnittstellen für einschlägige Lösungen der öffentlichen Verwaltung, um übergreifend eine Infrastruktur in den Rechnerwolken zu etablieren. IT.NRW-Präsident Oliver Heidinger verwies darauf, dass das Land parallel mit Microsoft ein Nutzungskonzept für das Office-Paket MS 365 erarbeite. Dieses Cloud-Projekte solle im Rahmen eines Pilotbetriebs erprobt werden. Ganz außen vor bleiben die Hyperscaler also nicht.

(mho)