Displays um die Ecke gebogen

Aufrollbare, biegsame oder gebogene Displays – das scheint nur möglich mit OLEDs auf Plastiksubstraten. Ist aber nicht so: Wie auf der DisplayWeek gesehen, lassen sich auch Glas und sogar LCDs in Form bringen.

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Als Sony vor drei Jahren auf der DisplayWeek ein aufrollbares OLED präsentierte, sorgte das selbst unter den Display-Profis für Aufruhr. Inzwischen kann man gebogene und flatternde OLEDs allenthalben an den Ständen begutachten – normalerweise aber nicht anfassen. Außer bei EInk: Deren knapp A4 großes E-Paper-Display für den Sony-Notizblock ließ sich quasi aufrollen.

DisplayWeek - Biegsame Schirme (9 Bilder)

Sharps flexibles OLED in Mobildisplay-Größe

Besonders Sharp ist es diesmal gut gelungen, die Flexibilität der OLEDs zu demonstrieren: Das Unternehmen hat eine Ecke seines 5-Zoll-OLED einfach im Wind respektive am Prozessorkühler flattern lassen. Während sich bei LG ab Mitte des ersten Messetages nichts mehr bewegen ließ, konnte man in der Posters-Session bei SEL/Sharp ein Video-fähiges Einpackpapier aufbereitetes OLED sogar anfassen.

Die Mär, dass nur organische Displays flexibel sind, hat Dr. Shinoda mit seinem brizzelnden Plasmavorhang widerlegt. Ein fast unwirklicher Hingucker sind aber auch die gebogenen LC-Displays der kalifornischen Firma BSI. Dagegen kommt selbst der schicke OLED-Fernseher von LG mit seiner vergleichsweise geringen Krümmung nicht an.

BSI biegt sich ursprünglich plane LCDs zurecht

Der eigentlich als Händler von LG-Displays tätige Aussteller hat die von Haus aus starren Flüssigkristallschirme konvex und konkav verbogen – wie BSI das angestellt hat, wollte das Unternehmen nicht verraten. Die krummen Displays schrumpfen laut BSI beim Biegen etwas zusammen – aus einem 40-Zöller wird demnach ein 39,1-Zoll-Display – und sind in Diagonalen von 20 bis 40 Zoll erhältlich. Die gekrümmten Schirme kosten nach Angaben eines BSI-Mitarbeiters etwa das Zehnfache der jeweiligen planen Varianten.

Ebenfalls aus gebogenem Glas ist das Lichtkunstwerk eines deutschen Ausstellers von Laserschneidemaschinen der in Mainz ansässigen Firma MDI Schott: Die Holz-Glas-LED-Kombination des gelernten Schreiners Jochen Schuler war ursprünglich nur als kleine Demo für die Möglichkeiten des sauberen Laserschnitts gedacht, durfte jetzt aber doch mit nach Vancouver. (uk)