Dresdner Bank schafft Geldkarte ab

Ein Sprecher begründete die Entscheidung mit der geringen Nutzung und den hohen Kosten der Chipkarte.

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Von
  • Holger Dambeck

Kunden der Dresdner Bank müssen künftig auf die Geldkarten-Funktion verzichten. Unternehmenssprecher Karl-Friedrich Brenner begründete die Entscheidung mit der geringen Nutzung der Chipkarte. Nur 42.000 der insgesamt 1,8 Millionen ec-Karten seien mit dem Geldchip ausgerüstet, genutzt würden lediglich 5.000. Die Dresdner Bank hat die Geldkartenfunktion bisher nur gegen eine Zusatzgebühr von rund 2,50 Euro angeboten.

"Die geringe Nutzung der Chipkarte steht in keiner Relation zu den damit verbundenen Kosten", sagte Brenner. Zum einen müssten die entsprechenden Ladestationen vorgehalten werden. Zum anderen gebe es häufig Beschwerden über angeblich defekte Karten. Die Überprüfung ergebe jedoch meist, dass veraltete Bezahl-Terminals und nicht Fehler an der Chipkarte die Ursache seien.

Die Entscheidung der Dresdner Bank ist nicht endgültig: Sollten Chipkarten künftig als Bezahlsystem an Zigarettenautomaten zum Einsatz kommen, weil sie eine Altersüberprüfung erlauben, will die Bank die Geldkarte wieder anbieten.

Die Geldkarte ist zum Streitfall zwischen öffentlichen und privaten Banken geworden. Während Sparkassen und Genossenschaftsbanken für das Verfahren die Trommel rühren, gehen große Privatbanken immer mehr auf Distanz. Im Jahr 2001 zählten die Banken 29 Millionen Transaktionen mit den Geldkarten. Die ec-Karte wurde 425 Millionen Mal eingesetzt. Zum Bezahlen im Internet könnte die Karte ebenfalls genutzt werden, hat sich wegen der dafür erforderlichen Klasse-3-Lesegeräte aber noch nicht durchgesetzt. (hod)