Drucker-Markt im Aufwind: Preise und Verkaufszahlen steigen wieder

Erstmals seit fast zwei Jahren sind im März 2010 die Verkaufszahlen von Tinten- und Laserdruckern in Europa wieder gestiegen, berichten die Analysten von Context. Für den Gesamtmarkt 2009 hatte Gartner noch ein Absatzminus von 18 Prozent gemeldet.

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Marktanteile nach Druckerabverkauf über den Großhandel in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Holland und Polen

(Bild: Context 2010)

Knapp 40 Millionen Drucker, Kopierer und Multifunktionsgeräte wurden 2009 in Europa, dem Nahen Osten und Afrika verkauft – nach Aussage der Marktforscher Gartner entspricht dies einem Rückgang um nahezu 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Branche steht unter Druck, denn nicht nur gewerbliche Kunden sondern auch private Verbraucher haben ihre Investitionen in Drucker-Hardware deutlich zurückgeschraubt: Der Umsatz ging im vergangenen Jahr um mehr als 21 Prozent auf 11,3 Milliarden Euro zurück. 2008 erwirtschafteten die Hersteller noch rund 14,4 Milliarden Euro Umsatz.

Anzeichen für eine Trendwende hat unterdessen das Marktforschungshaus Context ausgemacht, das die vom Großhandel in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, den Niederlanden und Polen gemeldeten Abverkaufszahlen (sales out) berücksichtigt: Im März 2010 sind nach Aussage von Context-Mitbegründer Jeremy Davies erstmals seit fast zwei Jahren die Verkaufszahlen von Tinten- und Laserdruckern wieder gestiegen: um 2,9 Prozent gegenüber dem Vergleichsmonat 2009. Die Umsätze kletterten dabei um 4,5 Prozent – was die Hersteller auch einer leichten Zunahme der durchschnittlichen Verkaufspreise zu verdanken haben. Denn während in den zurückliegenden sechs Monaten Drucker im Schnitt für 138 Euro verkauft wurden, lag der mittlere Preis im ersten Quartal 2010 laut Context bei 142 Euro.

Mit Blick auf die unterschiedlichen Produktkategorien zeichnet sich eine divergierende Entwicklung ab: Während sich insbesondere Multifunktionsgeräte wachsender Beliebtheit erfreuen, gehen die Verkaufszahlen der reinen Drucker – sowohl Tinte wie auch Laser – weiter zurück. "Im März lag der Absatz von Tinten-Multifunktionsgeräten fast 16 Prozent höher als noch vor einem Jahr, bei Laser-MFPs betrug der Zuwachs sogar 16,5 Prozent", erklärt Davies. Die Tinten-MFPs machen derzeit knapp 59 Prozent aller verkauften Tinten- und Laserdrucker aus. Die multifunktionalen Laser-Geräte kommen auf 8,4 Prozent. Bei den reinen Laserdruckern, die noch auf einen Anteil von gut 22 Prozent am Gesamtmarkt kommen, registrierte Context im März einen Absatzschwund um 17 Prozent. Ebenso deutlich gingen die Verkaufszahlen der reinen Tintengeräte zurück. "In den Monaten zuvor brach der Absatz in dieser Produktklasse allerdings zum Teil um bis zu 40 Prozent ein", unterstreicht Davies.

Unter den Druckerherstellern hat Hewlett-Packard klar die Nase vorn: fast jedes zweite verkaufte Gerät im März 2010 stammte vom US-Konzern. Dahinter folgen Epson (17,2 Prozent), Samsung (7 Prozent), Canon (6,6 Prozent) und Lexmark mit einem Marktanteil von 6,2 Prozent.

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