E-Paper für Sonys Notizblock

EInk präsentiert auf der DisplayWeek das knapp A4-große Display für Sonys digitalen Notizblock – und hat auch gleich den digitalen Schreibblock dabei. Außerdem im Gepäck: digitale Werbetafeln mit roter Tinte und Entwicklerkits.

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Die Firma EInk, Platzhirsch auf dem Gebiet der digitalen Tinte, zeigt auf der DisplayWeek das E-Paper-Display für Sonys neuen digitalen Notizblock.

EInk-Display für Sony-Notizblock (4 Bilder)

A4-großes flexibles E-Paper-Display für den digialen Notizblock

Das elektronische Papier ist flexibel, hat eine Diagonale von 13,3 Zoll (knapp 34 cm) und wiegt nur etwa 60 Gramm. Es soll 16 Graustufen darstellen können und mit 1600 × 1200 Pixeln auflösen. Ohne Energiezufuhr und Bildwechsel kann es den Bildinhalt über Wochen halten.

Eingebaut in den stabilen Rahmen – das Ganze ist dann nicht mehr biegsam – wiegt der digitale Block etwa 350 Gramm und ist gut einen halben Zentimeter dick. Seiten umblättern gelingt mit einem Fingerwischer, gezieltere Eingaben erledigt man mit dem Stift, der oben am Block steckt. So kann man Textzeilen markieren, an beliebigen Stellen mit zwei verschiedenen Stiftstärken schreiben und Geschriebenes respektive Skizzen wieder ausradieren – alles klappte in unserem kurzen Versuch angenehm leicht.

Digitaler Fotorahmen aus sechs E-Paper-Displays

Nicht zum Arbeiten, sondern nur zum Ansehen ist ein aus sechs EInk-Displays zusammengesetztes, gerahmtes Bild, das an eine Schwarzweiß-Fotografie erinnert – nur eben eine digitale. Es besteht aus sechs 7,4-Zoll-Displays mit jeweils 800 × 480 Pixeln, die allerdings keine Graustufen wiedergeben.

Einige der E-Paper-Displays von EInk für Reader müssen künftig nicht mehr mit jedem Seitenwechsel zurückgesetzt werden: Üblicherweise wird der komplette Bildinhalt kurzzeitig komplett schwarz und weiß geschaltet, bevor neuer Inhalt angezeigt wird. Dieser Komplett-Reset soll Ghosting verhindert, verursacht aber zugleich ein kurzes Aufblitzen des Schirms. EInk hat nun nach eigenen Angaben die Displays so weiterentwickelt, dass der Komplett-Refresh nur noch alle halbe Stunde erforderlich ist.

Ein derart kräftige Rot kann man bislangmit Farbfiltern am reflektiven E-Paper nicht erzielen.

Als weitere Neuheit zeigt das Unternehmen E-Paper mit drei Farben, nämlich Schwarz, Weiß und Rot. Dank der roten Kügelchen anstelle der sonst für farbiges E-Paper nötigen Farbfilter ist das angezeigte Rot sehr kräftig und dürfte damit digitalen Schildern die erwünschte Aufmerksamkeit bescheren. EInk bietet die SWR-Schilder mit Diagonalen zwischen 1,4 Zoll und 7,4 Zoll an. Auch die Schilder haben nur ein Bit, beherrschen also keine Grau- oder Farbverläufe. Kälteunempfindlich sind kleine Schwarzweiß-Anzeigen mit 2 Zoll Diagonale und 124 dpi – gedacht nicht für daheim, sondern als fernsteuerbares Preisschild für die Gefriertruhe im Supermarkt.

Sparsame Großanzeigen für Flughafen oder Bahnhof

Um Größe geht es dagegen bei den Segmentanzeigen für Flughäfen, Bahnhöfe oder sonstige Örtlichkeiten: Digital Signage gilt als neues Betätigungsfeld von EInk. Die rein reflektiven Anzeigen haben einige Vorteile gegenüber den bisher üblichen Plasma- und LC-Displays: Sie benötigen weniger Energie, sind leicht und an gebogene Oberflächen anpassbar, und sie gelten nicht als Lichtverschmutzer – ein Problem, das in dichter besiedelten Umgebungen zunehmend kritisiert wird. Zwar muss man die E-Paper-Schilder im Dunklen anstrahlen, doch diese Beleuchtung können gezielter gerichtet sein und so weniger stören, versicherte EInk. Zu Preisen wolte sich das Unternehmen noch nciht äußern.

Für Bastler hat EInk ein Entwickler-Kit zusammengestellt

Wer sich selbst mit dem digitalen Papier beschäftigen möchte, kann bei EInk für knapp 70 Dollar ein Entwicklungssystem bestellen: Das Starter Kit besteht aus einem Mikrocontroller-Board mit Renesas RL78 Controller, zwei kleinen E-Paper-Displays und Entwicklungssoftware für Windows ab XP. (uk)