ESA: Rosetta soll länger um Kometen kreisen und am Ende landen
Die Kometenmission Rosetta wurde von der ESA um ganze neun Monate verlängert. Wenn es der Sonde dann noch gut geht, soll sie sich im Herbst 2016 ihrem Kometen immer weiter annähern und wenn möglich am Ende sogar auf ihm landen.
Die europäische Weltraumagentur ESA hat die Mission ihrer Kometensonde Rosetta um neun Monate verlängert. Demnach soll sie ihren Kometen nun bis September 2016 umkreisen, sich am Ende immer weiter annähern und schließlich auf dem Himmelskörper aufsetzen. Wie die ESA gegenüber heise online erklärte, ist die Sonde im Vergleich zum Kometen so langsam, dass man solch ein Manöver wagen könne. Es sei dann zwar sehr unwahrscheinlich, aber nicht einmal ausgeschlossen, dass die Sonde sogar von der Oberfläche aus noch zur Erde funkt.
Tiefflug für die Wissenschaft
Vor diesem letzten Manöver wollen die Wissenschaftler aber die abnehmende Aktivität des Kometen nutzen. Wenn er sich wieder von der Sonne entfernt, dürfte es in seiner nahen Umgebung wieder ruhiger und für die ESA-Sonde ungefährlicher werden. Dann kann sie sich wieder engere Orbits fliegen und auch nach einer visuellen Bestätigung für den inzwischen wiedergefundenen Lander Philae suchen. Schließlich wollen die Forscher auch neue und potenziell gefährlichere Analysen vornehmen. Wenn der Sonde Rosetta bei der Kometenannäherung nichts passiert, könnten Daten aus größtmöglicher Nähe zum Kometen gewonnen werden. All die Pläne seien aber noch abhängig vom Zustand der Sonde nach der größten Annäherung an die Sonne im August.
Aufnahmen von 67P/Tschurjumow-Gerassimenko (38 Bilder)
(Bild: ESA/Rosetta/NAVCAM, CC BY-SA 3.0 IGO)
Wenn sich der Komet und die Sonde nach August 2015 wieder von der Sonne entfernt, können deren Solarpaneele immer weniger Energie umwandeln. Zum nun geplanten Missionsende werde dann irgendwann auch der Treibstoff für die Korrekturmanöver zur Neige gehen. Deswegen würde es nichts mehr bringen, die Sonde in einen erneuten Ruhezustand zu versetzen, bevor sie im Oktober 2016 von der Erde aus so nahe an der Sonne steht, dass die die Kommunikation massiv erschwert. Deshalb hat man sich wohl für das gewagte Manöver entschieden. Zu verlieren hat die ESA angesichts der bereits überaus erfolgreichen Mission nichts. (mho)