Elektroauto: 20-prozentiger Anteil an Neuwagen vorerst wohl nicht zu halten

Beim hohen Anteil von Elektroautos bei den Autoverkäufen handelt es sich um ein künstliches Hoch dank Subvention. Den CO₂-Ausstoß senkt er nicht wie erwartet.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 295 Kommentare lesen
Fiat 500E

Einer der Gewinner auf dem Markt war das Elektroauto Fiat 500E, im Bild als Cabrio

(Bild: Florian Pillau)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Jeder fünfte verkaufte Neuwagen in Deutschland war im vergangenen Monat einer mit batterieelektrischem Antrieb (BEV). Mit knapp 48.700 BEV kamen im Juli rund 60 Prozent mehr Elektroautos neu auf die Straße als im gleichen Vorjahresmonat – das teilt das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) heute in Flensburg mit. Ihr Anteil an allen Neuzulassungen betrug demnach zwei Prozent.

Die Beratungsagentur EY ordnet diese Zahlen mit folgenden Worten ein: "Die Wachstumsdynamik bei Elektroautos nimmt nach dem schwachen Jahresbeginn weiter zu", gibt aber gleichzeitig zu bedenken, dass dieser Trend noch lange anhalte, sei nicht zu erwarten. "Denn für Unternehmen wird die Anschaffung eines Elektroautos mit dem Auslaufen der staatlichen Förderung zum 1. September deutlich unattraktiver." Gewerbliche Halter machen mit 68 Prozent den Großteil an den Neuzulassungen aus.

Mittlerweile können Käufer von Elektroautos allerdings zunehmend auf Preisnachlässe hoffen. Eine Studie sieht nun "auch im Elektrosegment normale Marktbedingungen" auf dem Markt für Elektroautos in Deutschland. Dazu könnten mehr gebrauchte Elektroautos den Markt entspannen helfen.

Trotz der steigenden Zahlen bei Elektroautos stagnierte der CO₂-Ausstoß der Neuzulassungen insgesamt zuletzt, offenbar durch einen allgemeinen Trend zu größeren und schwereren konventionell angetriebenen Fahrzeugen. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres lagen die durchschnittlichen CO₂-Emissionen der neu zugelassenen Fahrzeuge bei 121 Gramm pro Kilometer und damit in etwa auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahreszeitraum. KBA-Daten für den Juli lagen heute zunächst nicht vor. Insbesondere die Neuzulassungen mit durchschnittlichen Emissionen zwischen 121 und 160 Gramm pro Kilometer legten im ersten Halbjahr um fast ein Viertel zu.

Insgesamt lag der Automarkt auch im Juli deutlich unter dem Vor-Pandemieniveau. 243.277 Pkw kamen laut KBA im Juli neu auf die Straße. Das waren zwar rund 18 Prozent mehr als im Vorjahresmonat, doch "im Vergleich zu den ersten sieben Monaten des Jahres 2019 liegen die Neuzulassungen 25 Prozent darunter", kommentiert der Verband der Automobilindustrie (VDA) die Zahlen von heute.

(fpi)