Elon Musk plant nächsten Starship-Test im Mai, Landeversuch aber wohl erst 2025

SpaceX und Musk wollen die Startfrequenz der Riesenrakete erhöhen. Der Booster soll beim nächsten Test zurückkehren, das Raumschiff selbst erst später landen.

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Starship und Booster-Rakete im Flug über der Erde

(Bild: SpaceX)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Frank Schräer

Beim nächsten Testflug der größten Rakete der Welt soll das Starship von SpaceX in den Ozean stürzen, während die Booster-Rakete einen Landeversuch unternehmen soll. Das sei bereits für den nächsten Monat geplant, aber bis zu einem Landeversuch des in Zukunft wiederverwendbaren Raumschiffs selbst müssen noch einige weitere Testflüge durchgeführt werden. Deshalb ist dies erst für das nächste Jahr vorgesehen.

Das erklärte Elon Musk während einer Rede auf der Starbase im US-Bundesstaat Texas, wo er ein Update der Pläne von SpaceX für interplanetares Leben der Menschheit dargelegt hat. Die Riesenrakete soll bemannte Missionen zu Mond und Mars ermöglichen, was nach Ansicht Musks das Leben von Menschen auf dem Mars erlauben soll. Bis dahin müssen noch eine Reihe von ziemlich grundlegenden Problemen gelöst werden, beginnend mit einem regelmäßigen und sicheren Flugverkehr eines wiederverwendbaren Starship.

Bei der Rede Musks ging es vorrangig um das dort im texanischen Boca Chica gebaute Starship. Der nächste Start solle "in einem Monat oder so" erfolgen. Das wäre weniger als zwei Monate nach dem letzten, dem dritten Testflug, als Starship einmal um die halbe Erde kreiste. Dabei wurde die Riesenrakete heil auf Orbitalgeschwindigkeit gebracht, erst der Wiedereintritt klappte nicht. Auch die eigentlich vorgesehene Landung der "Super Heavy" Booster-Rakete, mit der das eigentliche Raumschiff ins All befördert wird, scheiterte.

Das soll beim vierten Starship-Testflug erneut versucht werden. Vorbehaltlich behördlicher Genehmigungen ist dies für Anfang Mai vorgesehen. Dabei soll die obere Stufe, das Raumschiff selbst, den Wiedereintritt in die Atmosphäre durchstehen und kontrolliert in den Ozean stürzen, sagte Musk. Beim dritten Testflug war Starship bei der Rückkehr zerstört worden. Gleichzeitig soll die Booster-Rakete auf einem "virtuellen Turm" im Golf von Mexiko landen. Das gilt als Test für eine tatsächliche Rückkehr zur Starbase, was für den fünften Testflug vorgesehen ist, sollte diese gezielte Landung erfolgreich sein.

Bis zu einem Landeversuch des Starhip selbst wird es länger dauern. Musk verlangt dafür zunächst zwei aufeinander folgende erfolgreiche und kontrollierte Wasserlandungen des Raumschiffs, bevor Starship eine Landung auf der Starbase selbst versucht. "Wir wollen keine Trümmer über Mexiko oder die USA regnen lassen", sagte Musk. "Ich vermute, dass wir Starship wahrscheinlich nächstes Jahr wiederverwenden können."

Zudem wird die Produktion der Raumschiffe hochgefahren, um mehr Starts zu ermöglichen. Laut offiziellen Angaben hatte SpaceX vor dem letzten Testflug im März vier Starships und Booster-Raketen auf Starbase für die nächsten Starts. Während seiner Rede erklärte Musk, dass seine Firma dieses Jahr "ungefähr sechs" weitere dieser Raumschiff-Kombinationen bauen wird. Dafür wird auch eine zweite Startrampe auf Starbase errichtet, während eine Startrampe am Cape Canaveral in Florida für den Regelbetrieb gegen Mitte des nächsten Jahres einsatzbereit sein soll. Am eigenen Starbase sollen die Testflüge starten, während Auftragsflüge in Florida starten sollen, so Musk.

Die nächsten Generationen des Starship sollen auch eine höhere Nutzlast erlauben. Die Raptor-Triebwerke würden laut Musk beim Startschub von 230 auf 280 Tonnen erhöht. Letztendlich sollen sogar 330 Tonnen Startschub erreicht werden. Auch das Starship selbst wird größer, um Platz für mehr Nutzlast oder Passagiere zu haben. Gleichzeitig würden die Kosten sinken, sagt Musk. Kostete der Start einer Falcon-Rakete zunächst noch 10 Millionen US-Dollar, so schätzt er die Kosten eines Starship-Starts auf künftig zwei bis drei Millionen Dollar.

(fds)