Embracer Group kauft Markenrechte an "Herr der Ringe"

Die schwedische Embracer Group möchte die Markenrechte an "Herr der Ringe" kaufen. Damit sind Videospiele und Verfilmungen auf Basis der Tolkien-Bücher möglich.

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Bild aus Amazons Serie "Die Ringe der Macht"

(Bild: Amazon)

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Das Spieleunternehmen Embracer Group sichert sich die Rechte an "Der Herr der Ringe": Der schwedische Spielepublisher will der Saul Zaentz Company den Lizenzverwalter Middle-earth Enterprises abkaufen. Über den vereinbarten Preis der Transaktion schweigen beide Unternehmen.

Konkret kauft die Embracer Group damit die Lizenz, die Tolkien-Bücher "Der Hobbit" und die "Herr der Ringe"-Trilogie etwa zu Videospielen, Filmen, Theaterstücken und Merchandise-Artikeln zu verarbeiten. Auch das "Silmarillion" gehört zum Lizenzpaket. Die Rechte am Publishing der eigentlichen Bücher bleiben aber bei HarperCollins.

Die "Herr der Ringe"-Lizenz von Middle-earth Enterprises wird unter anderem vom Hamburger Studio Daedalic Entertainment genutzt, um das Schleich-Spiel "Der Herr der Ringe: Gollum" zu entwickeln. Sie umfasst das Recht, Spiele auf Basis der Bücher zu entwickeln. Die Designs der bereits veröffentlichten Filme dürfen dabei aber nicht genutzt werden. Um die Filmlizenz an "Herr der Ringe" gab es zuletzt Streit zwischen Warner Bros. und der Zaentz Company.

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Middle-earth Enterprises hält die "Herr der Ringe"-Lizenz seit den Siebzigerjahren. Für bisherige Produkte und Medien im Tolkien-Universum wurde die Lizenz von Saul Zaentz bisher zwar lizenziert, aber nie komplett verkauft. Laut dem Branchenmagazin Variety dürfte der Kaufpreis der "Herr der Ringe"-Marke mindestens 2 Milliarden US-Dollar betragen.

Neben der "Herr der Ringe"-Marke hat Embracer gleich mehrere weitere Zukäufe angekündigt: Unter anderem sollen die Studios Tripwire Interactive ("Killing Floor") und Tuxedo Labs zum schwedischen Publisher wechseln. Im Mai hatte Embracer Grouo mit dem Kauf mehrerer Marken von Square Enix für Aufsehen gesorgt: Crystal Dynamics, Eidos-Montréal und Square Enix Montréal sollen bald zu dem schwedischen Publisher. Mit ihnen kommen Marken wie "Deus Ex" und "Tomb Raider".

Zu Embracer gehören unter anderem bereits Koch Media und Coffee Stain Studios, die Entwickler von "Goat Simulator" und "Satisfactory". Auch Volition ("Saints Row"), Warhorse Studios ("Kingdom Come: Deliverance"), 4A Games ("Metro") und das deutsche Studio Piranha Bytes ("Gothic") sind Teil von Embracer. Für den "Borderlands"-Entwickler Gearbox legte Embracer 1,3 Milliarden US-Dollar auf den Tisch, den französischen Brettspiel-Hersteller Asmodee kaufte es für mindestens 2,75 Milliarden Euro.

Den meisten Spiele-Fans dürfte Embracer vor allem unter seinem früheren Namen ein Begriff sein: Bis 2019 war das Unternehmen unter dem Namen THQ Nordic bekannt. Heute ist THQ Nordic eine Tochtergesellschaft innerhalb der Embracer Group.

(dahe)