Energiesparendes Heizungs- und Kühlsystem für E-Autos

Forscher am MIT arbeiten an einer kombinierten Klimaanlage für Elektroautos, die besonders wenig Energie verbrauchen soll.

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Besitzer von Elektrofahrzeugen wissen, dass die darin verbaute Heizungs- und Klimaanlage ein potenzieller Stromfresser ist – und die Reichweite beim Dauereinsatz um ein Drittel oder gar mehr reduzieren kann. Ergo: Will man die Batterielaufzeit maximal ausdehnen, muss man sich gegebenenfalls mit weniger Wärme oder Kühlung begnügen.

Amerikanische Forscher haben aus diesem Grund nun eine neuartige Klimaanlage entwickelt, die deutlich stromsparender sein soll als herkömmliche Air-Conditioning-Technik, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe. Das Team um Evelyn Wang, Professorin für Maschinenbau am MIT, arbeitet derzeit mit dem Hersteller Ford zusammen, in dessen Focus EV die Anlage in den nächsten zwei Jahren verbaut werden soll. Der US-Forschungsbehörde Advanced Research Projects Agency for Energy ist der Versuch immerhin 2,7 Millionen Dollar wert.

Das System basiert auf dem Prinzip einer sogenannten Thermalbatterie, die große Mengen Kühlflüssigkeit auf kleinstem Raum speichern kann. Während sich die Kühlflüssigkeit durch das System bewegt, lässt sie sich zum Wärmen und Kühlen verwenden.

Dabei wird Wasser in einen Niederdruckcontainer gepumpt, das verdunstet und Hitze absorbiert. Der Wasserdampf wird dann wiederum einem Adsorptionsmaterial ausgesetzt, das mikroskopisch kleine Poren aufweist, die Wassermoleküle anziehen. Dieses Material zieht den Wasserdampf aus dem Container und hält dabei den Druck auf einem niedrigen Niveau, so dass mehr Wasser hineingepumpt und verdunstet werden kann. Dieser Verdunstungsprozess kann verwendet werden, um den Fahrgastraum herunterzukühlen.

Das Grundkonzept hinter der neuartigen Klimaanlage ist nicht neu. Bislang gab es aber noch Probleme, ein System zu entwickeln, das kompakt genug war, um es auch wirklich im Auto einzusetzen. So wurden immer mindestens zwei Container für den Verdampfungs- und Kondensationsprozess benötigt. Wang und Kollegen erledigen das jetzt in einer miniaturisierten Einheit.

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(bsc)