Entwarnung nach Tunneleinsturz in US-Atommülllager

Nach einem Tunneleinsturz im Atommüll-Lager Hanford Site im Bundesstaat Washington wurden mehrere Tausend Mitarbeiter in Sicherheit gebracht. Einige Stunden später hoben die Behörden den Alarm auf, da keine ausgetretene Strahlung festgestellt wurde.

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Hanford Site

(Bild: hanford.gov)

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Von
  • Jan Mahn

Nachdem Arbeiter auf dem Gelände der "Hanford Site" einen sechs mal sechs Meter großen Erdeinbruch bemerkt hatten, lösten die Behörden Sicherheitsalarm aus und brachten mehrere Tausend Mitarbeiter in Schutzräumen unter. Nach Angaben von Destry Henderson, Sprecher der "Hanford-Site"-Einsatzzentrale, war ein unterirdischer Tunnel aus Zement und Holz, in dem Atommüll auf Eisenbahn-Waggons gelagert wird, eingebrochen. Einige Stunden später folgte die Entwarnung: Es gebe keine Hinweis auf eine Freisetzung von Strahlung. Im Anschluss begannen Arbeiter mit der Stabilisierung der Tunnelanlagen, die in den Fünfziger- und Sechzigerjahren errichtet wurden.

Mit der "Hanford Site" wurde 1944 der erste große Plutonium-Reaktor der Welt in Betrieb genommen und das dort hergestellte Plutonium für die Atombombe hergestellt, die am 9. August 1945 über Nagasaki abgeworfen wurde. Heute dient die Anlage als Entsorgungsstätte für radioaktiv kontaminiertes Material. Seit 1989 führt das US-Energieministerium auf der Atommülldeponie eine auf Jahrzehnte angelegte Umweltsanierung durch, die voraussichtlich bis 2060 dauern soll.

Vor einigen Jahren veröffentlichte ein ehemaliger Mitarbeiter des Energieministeriums seine Recherchen, nach denen weit mehr radioaktive Abfälle auf dem Gelände gelagert seien als die veröffentlichten Zahlen auswiesen. (mit Material der dpa) / (jam)