FBI verhaftet chinesische Spione

US-Ermittler haben drei Chinesen verhaftet, die bei Lucent Technologies Software-Sourcecodes für Voice-over-IP-Kommunikation ausspioniert haben sollen.

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Von
  • Wolfgang Stieler

US-Ermittler haben drei Chinesen verhaftet, die angeblich bei Lucent Technologies Sourcecode für Voice over IP-Kommunikation ausspioniert haben. Zwei leitende Software-Entwicker und ein Manager sollen nach US-Medienberichten PathStar-Software von Lucent gestohlen und per Internet nach China übertragen haben – die Beschuldigten sitzen bereits in Untersuchungshaft. Die US-Ermittler bezifferten den Wert der gestohlenen Software auf mehrere hundert Millionen US-Dollar.

Der Spionagefall fällt in eine Zeit wachsender politischer Spannungen zwischen den USA und China. Die jetzt erhobenen Spionagevorwürfe könnten die Bezeihungen weiter belasten. Bereits 1999 hatten die USA chinesischen Gastwissenschaftlern vorgeworfen, von den Rechnern des "Los Alamos National Laboratory" geheime Daten über amerikanische Atomwaffen gestohlen zu haben. Der Fall verlief zwar weitgehend im Sande, aber ein nachfolgender Untersuchungsbericht für das US-Repräsentantenhaus, der angebliche chinesische Spionage-Aktivitäten auflistet, sorgte für erhebliche Spannungen zwischen den Staaten.

Lucent Technologies hält den Ball nun allerdings flach und betont, es handele sich um Wirtschaftsspionage – die Beschuldigten hätten die Software für ihre eigenen geschäftlichen Zwecke gestohlen. Mitte Februar wurden die Lucent-Sicherheitsbeauftragten nach Angaben des Wall Street Journal bei einer Routine-Überprüfung der E-Mail von Lucent-Angestellten auf den Fall aufmerksam. Sie verständigten daraufhin das FBI, das die etwa 20 E-Mail-Accounts der Beschuldigten überwachte und Teile der des PathStar-Sourcen auf einer Website der Chinesen sicherstellte. (wst)