Feuer zerstört Büros von Acer und anderen High-Tech-Firmen

Ein Großbrand hat am Wochenende in Taipeh die Büros von Acer, AOpen und Apacer zerstört.

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Ein 43 Stunden lang wütendes Feuer hat am Wochenende einen Hochhauskomplex in der Nähe von Taipeh zerstört und die Büros von 53 dort ansässigen Firmen vernichtet, darunter auch die von Acer und dem taiwanischen ISP SeedNet. Menschen kamen nicht zu Schaden. Das Feuer brach in der Nacht zum Samstag um 4 Uhr im 26-stöckigen "Building A" eines Gebäudekomplexes im Eastern Science Park von Hsichih aus, einem Ort in der Nähe der Hauptstadt Taipeh. Die Flammen griffen schnell auf die zwei anderen Gebäude des Komplexes über und zerstörten das erste Gebäude komplett sowie die oberen Etagen der Gebäude B und C. Mehr als 500 Feuerwehrleute und 60 Einsatzfahrzeuge waren im Einsatz, um den angeblich schlimmsten Brand der taiwanischen Geschichte zu bekämpfen.

Nach ersten Schätzungen ist ein Sachschaden von 6 Milliarden NT-Dollar (fast 400 Millionen Mark) entstanden, alleine der Konzern Acer beziffert seinen Schaden auf über 40 Millionen Mark. Auch die Büros von Tochterfirmen wie dem Speicher-Hersteller Apacer und dem Mainboard-Hersteller AOpen sind betroffen. Laut der Information eines Mitarbeiters von AOpen seien deren Büros jedoch mit Ausnahme von Rauch- und Löschwasserschäden intakt. Der Chairman der Acer Group Stan Shih sagt, Acer würde wichtige Daten zusätzlich in anderen Gebäuden aufbewahren. Obwohl sein Unternehmen versichert sei, müsse es einen Teil des Schadens, etwa 8,6 Millionen Mark, aus eigener Tasche zahlen.

Die Auswirkungen auf kleinere Firmen sind kaum absehbar. So ist beispielsweise die Internet-Seite des Speicherherstellers TwinMOS derzeit nicht erreichbar. TwinMOS hat zusammen mit Apacer die SDR-DDR-DIMMs entworfen. Ein mit der Entwicklung von Hochgeschwindigkeitszügen befasstes Ingenieurbüro beklagt, sämtliche Meßdaten und Testergebnise der letzten 27 Jahre komplett verloren zu haben.

Die taiwanische Regierung hat mittlerweile Maßnahmen zur Unterstützung der betroffenen Firmen angekündigt. Gegen den Besitzer des Gebäudes, die Tuntex Group, werden Vorwürfe laut, die Sicherheit vernachlässigt zu haben. Bei einer Untersuchung hatte die Feuerwehr am 6. März schwerwiegende Mängel festgestellt. Doch auch die Feuerwehr selbst muss sich Vorwürfe gefallen lassen. So reichten etwa die Drehleitern der Einsatzwagen nur bis zum zwanzigsten Stock. (jow)