Frankreich, Italien und Texas: Über 20 Fragmente von Meteoriten in einer Woche

Für die Suche nach Meteoritentrümmern war die vergangene Woche ungewöhnlich ergiebig. Nicht nur in Frankreich, auch in Italien und Texas stürzten welche ab.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 2 Kommentare lesen

Die auf einem süditalienischen Balkon gefundenen Überreste des "Valentinstagsmeteoriten"

(Bild: PRISMA/INAF)

Lesezeit: 3 Min.

In der Woche, die seit dem Absturz des Meteoriten 2023 CX1 über dem Ärmelkanal vergangen ist, wurden in Nordfrankreich inzwischen 11 Fragmente des ursprünglich einen Meter großen Asteroiden entdeckt. Das hat das Forschungsprojekt FRIPON/Vigie-ciel öffentlich gemacht, das die Suchkampagnen organisiert. Parallel dazu wurden in Italien Reste eines am 14. Februar abgestürzten Meteoriten auf einem Balkon entdeckt. Einen Tag später war ein Meteorit über dem US-Bundesstaat Texas verglüht und auch dort wurde bereits ein Trümmerstück entdeckt. Die Meldungen hat die International Meteor Organisation zusammengetragen und spricht – etwas unpassend – von einer angemessenen Art und Weise, um den 10. Jahrestag der Explosion eines Asteroiden über Tscheljabinsk zu feiern.

Der erste der drei Meteoriten war am Abend des 12. Februar entdeckt und zuerst Sar2667 genannt worden, inzwischen kennen wir ihn als 2023 CX1. In der Nacht zum vergangenen Montag war er zwischen Frankreich und England weitgehend verglüht. Mehrere Fragmente haben den Absturz aber überstanden und wurden inzwischen dank der Suchkampagnen entdeckt. Das erste Stück fand am Mittwochnachmittag eine 18-jährige Kunststudentin, seitdem sind zehn weitere Stücke hinzugekommen. Teilweise sind diese winzig, wie die Fotos der stolzen Entdecker und Entdeckerinnen zeigen.

Vergangenen Dienstag war dann ein Feuerball über Italien niedergegangen, diesmal hatte es aber keine Vorwarnung gegeben. Trotzdem wurde das Himmelsschauspiel von verschiedenen Teilen des Landes aus beobachtet. Wie die International Meteor Organisation berichtet, wurden im Norden der Provinz Matera auf einem Balkon mehrere Fragmente entdeckt, die 12 größten kommen demnach auf eine Gesamtmasse von mehr als 70 g. Fotos legen nahe, dass der Balkon durch die Einschläge sogar leicht beschädigt wurde. Der dritte Meteorit in der Liste stürzte vergangenen Mittwoch über Texas ab, im Süden des US-Bundesstaats wurde dann im Tal des Rio Grande am Wochenende ein größeres Fragment entdeckt.

Dass gleich drei Meteoriten innerhalb weniger Tage auf mehreren Kontinenten abstürzen und jeweils Fragmente sichergestellt werden, ist durchaus ungewöhnlich. Ein Zusammenhang zwischen den Objekten besteht aber wohl nicht. Für die Forschung ist es von immensem Wert, wenn Meteoriten rasch nach ihrem Absturz gefunden werden, denn dann sind sie noch nicht sehr stark kontaminiert und ermöglichen unbezahlbare Einblicke in ihre Geschichte. Zuletzt wurden etwa in einem in Großbritannien entdeckten Fragment außerirdisches Wasser und organische Moleküle nachgewiesen. Ein über Kanada verglühter Meteorit wiederum hat Zweifel an Theorien zum Rand des Sonnensystems geweckt.

(mho)