Freenet verbucht Gewinnrückgang im ersten Quartal

Der Telekommunikationsanbieter setzte im vergangenen Quartal 442,3 Millionen Euro um und damit 10 Millionen weniger als im ersten Quartal 2007.

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Der Telekommunikationsanbieter Freenet hat im Auftaktquartal einen deutlichen Gewinneinbruch verzeichnet. Der Überschuss sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 49,9 Millionen auf 12,3 Millionen Euro, wie das Unternehmen heute mitteilt. Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) stieg dagegen um 5,3 Prozent auf 69 Millionen Euro. Der Umsatz sank von 452,4 Millionen im Vorjahr auf 442,3 Millionen Euro.

Im Mobilfunkbereich stieg die Kundenzahl bis Ende März gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahres um etwa 700.000 und gegenüber dem Vorquartal um 120.000 auf 5,82 Millionen. Davon sind 3,03 Millionen Vertrags- und 2,79 Millionen Prepaid-Kunden. Mit diesem Ergebnis habe Freenet seinen Anteil am Mobilfunkmarkt halten können. Allerdings hätten sich sinkende Gesprächsgebühren und der Erfolg der Discountanbieter auf den Umsatz ausgewirkt. Dieser ging von 279 Millionen im Vorjahr auf 276,7 Millionen Euro zurück.

In der Breitbandsparte sind laut Mitteilung Vertriebspartner abgesprungen, da diese wegen der ungewissen Zukunft Freenets angesichts eines "latenten Zerschlagungsszenarios" andere Partner gesucht hätten. Auch habe sich Freenet wegen zunehmender Beschwerden insbesondere über Strukturvertriebe, die mit oft unseriösen Methoden neue Kunden gewinnen wollen, von einigen Vertriebspartnern getrennt. Ein weiterer Störfaktor seien Verzögerungen bei den Umschaltungen der Telekom gewesen. Das habe zu einem "Stau" wechselwilliger Kunden geführt. Vor diesem Hintergrund ging die Zahl der DSL-Kunden bei Freenet gegenüber dem Vorquartal um 90.000 auf 1,19 Millionen zurück, der Umsatz stieg hier aber gegenüber dem Vorjahr von 58 Millionen auf 80 Millionen Euro.

Freenet steht mit der Übernahme des größeren Konkurrenten Debitel vor einer strategischen Neuausrichtung. Während das Handy-Geschäft ausgeweitet wird, steht der DSL-Bereich zum Verkauf. United Internet, das gemeinsam mit dem Mobilfunk-Reseller Drillisch gut 25 Prozent an Freenet hält, will die Übernahme gerichtlich verhindern. (anw)