Freitag: Google HD Maps für Volvo und Polestar, selbstfahrendes E-Shuttle der ZF

Präzise Karten für autonomes Fahren + Robo-Shuttle vom Bodensee + Peugeot Inception Concept + Holoride angespielt + In-Ears als Hörhilfe + Hellofiber insolvent

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(Bild: metamorworks/Shutterstock.com)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Frank Schräer

Google hat eine präzisere Version seines Kartendienstes vorgestellt, die Assistenzsysteme unterstützen und autonomes Fahren ermöglichen soll. Google HD Maps wird nicht als Handy-App kommen, sondern Herstellern zur Integration in die Android-Systeme ihrer Fahrzeuge zur Verfügung stehen. Autonom fährt auch der Robo-Kleinbus der ZF. Der Autozulieferer hat auf der CES die nächste Generation seiner selbstfahrenden Shuttles vorgestellt, die im gemischten Verkehr ohne Fahrer auskommen soll. Durch umfangreiche Sensortechnik soll es für Mischverkehr und Geschwindigkeiten bis 80 km/h geeignet sein. Schneller unterwegs dürfte hingegen das neue Elektroauto von Peugeot werden, das der Stellantis-Konzern als Konzept zur CES mitgebracht hat und den Einstieg in den US-Automarkt eröffnen soll – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Google hat mit "HD Maps" eine erweiterte Version seines Kartendienstes angekündigt. Neben einer im Vergleich mit der Standardversion höheren Präzision soll HD Maps auch zusätzliche Daten bereitstellen, die beim Navigieren und automatisierten Fahren unterstützen. Als eigenständig nutzbaren Dienst, etwa in Form einer Smartphone-App, wird Google HD Maps aber nicht anbieten. Stattdessen ist der erweiterte Kartendienst künftig Bestandteil von Android Automotive OS. Als erste Fahrzeuge sollen Volvos EX90 und der Polestar 3 von den hochauflösenden Karten profitieren: Volvo und Polestar erhalten umfangreicheren Kartendienst Google HD Maps.

Präzise Karten benötigt auch die neue Shuttle-Generation, mit der ZF Friedrichshafen das autonome Fahren voranbringen will. Der Autoausrüster hat den elektronischen Robo-Kleinbus, der im Mischverkehr ohne Sicherheitsfahrer auf vordefinierten Routen manövrieren können soll, auf der CES vorgeführt. Zugleich präsentierte der Konzern mit dem US-Mobilitätsdienstanbieter Beep einen Partner, mit dem er gemeinsam mehrere tausend der Shuttles in bestimmten Gebieten wie Florida, Kalifornien und dem Yellowstone-Nationalpark auf die Straße bringen will: ZF zeigt hochautomatisiertes Elektro-Shuttle für autonomes Fahren im Mischverkehr.

Stellantis konzentriert sich hingegen auf den Individualverkehr und wagt zur CES mit seiner klassischen französischen Marke Peugeot den Sprung über den Atlantik. Überraschend dabei, dass die größte Messeneuheit nicht von einer Hausmarke wie Dodge, Alfa Romeo oder Jeep gespielt wird, sondern von Peugeot. Der Peugeot Inception Concept soll nicht nur ein neues Kapitel für die Marke selbst, sondern auch der real gewordene Traum dessen sein, wie sich Peugeot die automobile Zukunft vorstellt. Zunächst einmal gibt es auf der CES 2023 ein klares Bekenntnis zur Elektromobilität: Stellantis zeigt Elektroauto-Studie Peugeot Inception Concept.

Peugeot Inception Concept Exterieur (7 Bilder)

Mit dem Peugeot Inception Concept Exterieur kommt Peugeot gleich mit einem Bekenntnis zur E-Mobilität in die USA.

Lange Autofahrten auf der Rückbank sind meist wenig spektakulär, insbesondere für den Nachwuchs. Die deutsche Audi-Ausgründung Holoride möchte das ändern. Sie hat ein System entwickelt, mit dem man sogar während der Fahrt in VR-Welten eintauchen kann. Das wirkt zunächst skurril, schließlich wird nicht wenigen Nutzer schon im Sitzen oder Stehen flau, wenn sie eine VR-Brille aufhaben. Kommt dann noch die Bewegung des Autos hinzu, klingt das erst mal nach einem baldigen Anlass für eine Innenraumreinigung. Wir haben es ausprobiert und Holoride angespielt: Mit der VR-Brille im fahrenden Auto.

Mitte 2021 hat Sonova die Kopfhörer-Sparte von Sennheiser übernommen. Auf der diesjährigen CES haben die Schweizer als ein erstes Resultat der Zusammenarbeit eine für Sennheiser neue Produktkategorie eingeführt. Die Sennheiser Conversation Clear Plus sind In-Ear-Kopfhörer, die primär als Hörhilfe gedacht sind. Sie richten sich an Menschen, die zum Beispiel in lauten Umgebungen Probleme haben, Gesprächen zu folgen, aber nicht dauerhaft auf ein Hörgerät angewiesen sind. Beim Ausprobieren offenbaren sie auch Talente im Bespitzeln fremder Unterhaltungen: Sennheiser Conversation Clear Plus – Als In-Ears getarnte Hörhilfe.

Hellofiber ist in Konkurs. Damit bekommt eine Reihe kleiner deutscher Gemeinden bis auf Weiteres doch keine Glasfaser-Anschlüsse. Das Unternehmen wollte es behutsam angehen und neue Glasfaser-Anschlüsse zunächst in einer "kleinen Zahl an Kommunen" in Deutschland verlegen, in denen es bislang weder Glasfaser- noch Kabelanschlüsse gibt. Doch zwei Tage vor Weihnachten haben die Hellofiber-Mitarbeiter ihre Kündigungen erhalten. Ein Insolvenzverwalter ist bereits bestellt, finanzielle Details und die Zahl betroffener Mitarbeiter sind aber noch nicht bekannt: Keine Glasfaser von Liberty Global, Hellofiber in Konkurs.

Auch noch wichtig:

(fds)