Fusion von Finanz IT mit Sparkassen-Informatik könnte 1400 Jobs kosten

Die bisherigen Pläne gehen davon aus, dass die Zahl der Mitarbeiter durch "natürliche Fluktuation" gesenkt wird. Die Gewerkschaft ist davon nicht überzeugt.

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Durch die geplante Fusion der Frankfurter Sparkassen-Informatik (SI) mit dem hannoverschen Rechenzentrum der Sparkassen (Finanz IT) sind bis zum Jahr 2012 insgesamt rund 1400 Arbeitsplätze bedroht. Das berichtet heute die Neue Presse in Hannover. Über die Fusion wird seit etwa einem Jahr verhandelt. Nun gebe ein Fusionspapier Grund zur Sorge, das ein Teil der Aufsichtgremien beider Unternehmen bereits abgesegnet habe, heißt es. Die öffentlichen SI-Eigentümer sollen darüber am 30. Mai entscheiden.

Die Eigentümer erwarten laut Bericht eine "natürliche Fluktuation", also dass die genannte Zahl der Mitarbeiter das Unternehmen bis 2012 freiwillig verlassen haben werden. Für Verdi-Fachbereichsleiter Christoph Meister sei das nicht nachvollziehbar, da solche Regelungen weder mit seiner Gewerkschaft noch mit dem Betriebsrat verhandelt worden seien. Dirk Sarnes, Sprecher von Finanz IT, beteuert hingegen, das Fusionspapier sehe definitiv keine betriebsbedingten Kündigungen vor. Nach Angaben der Neuen Presse hat die Abwanderung schon begonnen, einige Versicherungen in Hannover hätten bereits ehemalige IT-Spezialisten der Finanz IT eingestellt.

Die Führungsgremien der beiden Unternehmen hatten im Dezember ihr Zusammengehen beschlossen. Sparkassen-Informatik hatte zu der Zeit rund 3600 und Finanz IT 2200 Mitarbeiter. Geplant war zu dem Zeitpunkt, die Systeme der beiden Unternehmen innerhalb von fünf Jahren zusammenzuführen und jährlich 200 Millionen Euro einzusparen. (anw)