GPT-5 noch in diesem Jahr: OpenAIs Chatbot mit autonomen Agenten

OpenAIs verbessertes KI-Modell GPT-5 soll noch im Sommer erscheinen, sagen Insider – und mit ihm sogenannte KI-Agenten.

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ChatGPT-App auf einem Smartphone

(Bild: Tada Images/Shutterstock.com)

Lesezeit: 4 Min.

Der nächste große Sprung in Sachen KI könnte mit GPT-5 einziehen. OpenAI will die neue Version angeblich noch in diesem Jahr veröffentlichen und damit einhergehend auch den Chatbot ChatGPT mit GPT-5 ausstatten. Das KI-Modell soll freilich deutlich besser sein, als seine Vorgänger, vor allem sollen mit ihm sogenannte KI-Agenten einziehen. Diese können Aufgaben autonom erledigen.

Es ist das klassische Beispiel, wenn es um neue Anwendungen geht: "Buche mir eine Reise nach 'fügen sie hier ein beliebiges Ziel ein'." Ein KI-Agent könnte losmarschieren und das für den Auftraggeber erledigen, samt Flug, Unterkunft und Aktivitäten vor Ort. Wie viel menschliches Zutun am Ende aber trotzdem noch vonnöten sein wird, muss sich erst zeigen. Selbst wenn es technisch funktionieren würde, dass man dem Agenten seine Kreditkartendaten darlegt und ihn entscheiden lässt, sollte die Überwachung mindestens vom Menschen übernommen werden.

Dennoch, alleine, wenn ein Chatbot den günstigsten Flug heraussuchen könnte, würde das nicht nur für den Nutzer erleichternde Änderungen in der Reiseplanung bringen, sondern auch für die Anbieter von Seiten, auf denen man Flüge buchen kann. Geklickt werden die nämlich dann nur noch von einem Bot, den Werbung herzlich wenig interessiert. Dabei hat der Digital Markets Act (DMA) den Flugsuchmaschinen gerade erst einen Vorteil verschafft, indem er Google verbietet, seine Flugvergleichsseite direkt zwischen den Suchergebnissen anzuzeigen. Es sei eigene Bevorzugung, wenn Nutzer mit einem Klick weniger dort Flüge suchen können, statt bei anderen Anbietern erst auf die Seite wechseln zu müssen.

Neben GPT-5 sollen auch beispielsweise Humanes AI Pin oder der Rabbit r1 dazu genutzt werden können, eine Reise bereits von der KI buchen zu lassen. Sie funktionieren dabei allerdings etwas anders. Der Rabbit r1 beispielsweise muss erst in einer Rabbithole gezeigt bekommen, wie er sich durch eine Seite navigiert, auf der er die Buchung vornehmen kann. Autonome Agenten können auch deutlich einfachere Aufgaben übernehmen, etwa Termine in einen Kalender übertragen oder Informationen suchen.

Dass GPT-5 noch im Sommer erscheinen soll, berichtet aktuell Business Insider, die sich auf Unternehmen berufen, die das KI-Modell bereits gezeigt bekommen haben sollen. In dem Artikel wird ein CEO zitiert, der GPT-5 als "beeindruckend" und "wesentlich besser" als GPT-4.5 bezeichnet. Es soll auch besser beim Schlussfolgern (reasoning) und zuverlässiger sein. Zuletzt hatte es bei GPT-4 immer wieder Probleme mit der so bezeichneten "Faulheit" gegeben – Aufgaben wurden nicht erledigt.

Noch soll sich das Modell jedoch in der Trainingsphase befinden. Wie immer ist und bleibt dabei unklar, mit welchem Material das KI-Modell trainiert wird. Am Ende ist es möglicherweise die Gretchenfrage, ob KI-Modelle auf urheberrechtlich geschützten Materialien trainiert werden durften oder nicht. Zuletzt hatte OpenAI-CTO Mira Murati in einem Interview zu Sora erklärt, nicht genau zu wissen, was zum Trainingsmaterial des Videogenerators gehört: Alles, was frei verfügbar im Internet zu finden sei, möglicherweise auch Facebook und Instagram-Beiträge.

Nachdem die Trainingsphase eines KI-Modells abgeschlossen ist, wird dieses ins sogenannte Red Teaming übergeben, dort wird geprüft, welche Sicherheitsrisiken von der Version ausgehen und es werden gegebenenfalls weitere Leitplanken eingezogen. In diesem Prozess befindet sich derzeit Sora. Sowohl der Videogenerator als auch GPT-5 sollen aber noch in diesem Jahr erscheinen. Auch Sam Altman hatte kürzlich in einem Podcast mit Lex Friedman vom MIT gesagt, es werde eine "klügere" Version von GPT geben – auf die 5 im Namen hat er sich nicht festnageln lassen.

(emw)