Gates-Stiftung steckt mehr Geld in die Erforschung von Impfstoffen

Die Bill and Melinda Gates Foundation stellt 250 Millionen US-Dollar mehr bereit.

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Die Bill and Melinda Gates Foundation stockt ihr Spendenprogramm für die Erforschung von Impfstoffen von derzeit 200 Millionen auf 450 Millionen US-Dollar auf. Das gab der Gründer des Softwarekonzerns Microsoft in einer Rede bei der World Health Assembly der Weltgesundheitsorganisation in Genf bekannt.

Gates sagte, er sei optimistisch, dass es in den nächsten zehn Jahren mehr medizinische Fortschritte geben werde als in den vergangenen fünfzig Jahren. Dafür habe die Gates Foundation im Jahr 2003 das Programm "The Grand Challenges in Global Health" in die Welt gesetzt. Es habe beispielsweise bereits zu Anfang des vorigen Jahrhunderts wichtige wissenschaftliche Fortschritte bei der Erforschung der Ursachen von Malaria und Tuberkulose gegeben. Mehr als einhundert Jahre später gebe es aber gegen beide Krankheiten keine Impfstoffe. Dabei seien die Probleme nicht unlösbar, vielmehr müsse sich mehr wissenschaftliche Aufmerksamkeit dieser Aufgabe widmen.

Neben der Erforschung von Impfstoffen stellte Gates noch drei weitere Prioriäten heraus: Zunächst einmal sollten alle Regierungen grundsätzlich mehr gegen Krankheiten tun. Einige afrikanische Länder würden weniger Geld für ihr Gesundheitswesen aufwenden als alle anderen Länder der Welt. Ein stärkeres Engagement von Entwicklungsländern könne andere Länder dazu antreiben, ihrem Beispiel zu folgen.

Es genüge nicht, Medikamente und Impfstoffe zu entwickeln, sie müssten auch auf geeignete Weise verteilt werden, meint Gates. Es sei ein schrecklicher Gedanke, wenn es einen Impfstoff gegen Aids gebe, dieser aber nicht verteilt würde und weiterhin Menschen an der Krankheit stürben. Doch absurd sei dieser Gedanke nicht, denn es gebe zum Beispiel bereits Impfstoffe für Masern, Diphterie, Tetanus und Hepatitis B und dennoch seien immer noch viele Menschen ungeimpft.

Auch sei es wichtig, politische und Marktkräfte zu mobilisieren, um den ärmsten Menschen auf der Welt zu helfen. Im Jahr 2000 beteiligte sich deshalb die Gates-Stiftung an der Global Alliance for Vaccines and Immunization (GAVI). Sie habe dazu beigetragen, dass in den vergangenen knapp fünf Jahren 700.000 Leben gerettet wurden. Im Januar dieses Jahres hatte die Gates-Stiftung bekannt gegeben, 750 Millionen US-Dollar der GAVI zu überlassen. (anw)