Googles Chatbot Bard ist ab sofort in Deutschland verfügbar

Bard kann jetzt Bilder verarbeiten, die Tonalität ändern, vorlesen, und vor allem ist Googles Chatbot nun auch in Deutschland verfügbar.

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(Bild: gguy/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Die rechtlichen Unsicherheiten sind anscheinend aus dem Weg geräumt. Google macht Bard in Deutschland und der EU verfügbar. Nach wie vor betont der Anbieter aber, dass es sich um ein Experiment handelt – "in der Anfangsphase, das die Interaktion mit generativer KI ermöglicht". Bard ist damit aber nicht nur in neuen Ländern erreichbar, es gibt auch neue Funktionen für den Chatbot. Laut Google ist es das "größte Update bisher", Bard ist ja auch erst wenige Monate auf dem Markt.

Bisher mussten die Menschen in der EU auf Bard verzichten. Es hieß, die für Google in der EU zuständige Datenschutzbehörde in Irland habe nicht ausreichend Informationen zu Bards Datenschutzbestimmungen gehabt, weshalb der Start verschoben werden musste. Dies scheint aus dem Weg geräumt zu sein. Im Blogbeitrag heißt es nun relativ vage, man habe vor der Veröffentlichung mit Experten, politischen Entscheidungsträgern und Regulierungsbehörden zusammengearbeitet. Maßnahmen zum Schutz der Privatsphäre seien Google ebenso wichtig, wie die eigenen KI-Grundsätze. Google arbeitet seit Jahren an Leitlinien für eine KI-Ethik und betont stets einen verantwortungsvollen Umgang mit der Technik.

Problematisch am Umgang mit den Daten ist die Verarbeitung dieser durch die Sprachmodelle. Alle einfließenden Informationen bleiben schlussendlich erhalten – oder können zumindest Auswirkungen auf künftige Fragen haben. In Italien hatte die dortige Datenschutzbehörde den Einsatz von OpenAIs ChatGPT kurzfristig untersagt. Der Vorwurf lautete, mangelnde Transparenz, welche Informationen gespeichert würden und eine fehlende rechtliche Grundlage für die Verarbeitung von Daten.

Zu den Updates von Google Bard gehört, dass man sich Antworten nun auch vorlesen lassen kann. Das soll beispielsweise helfen, wenn man die richtige Aussprache eines Wortes oder Gedichts nicht kennt. Über ein Sound-Symbol lassen sich Antworten direkt abhören, auch auf Deutsch.

Bard kann zudem künftig die Tonalität und den Stil ändern, das allerdings dann zunächst nur auf Englisch. Mittels eines Dropdown-Menüs gibt es eine Auswahl, um beispielsweise Texte zu kürzen oder anderweitig anzupassen.

Konversationen mit Bard lassen sich bald besser organisieren. Dazu gehört, dass man Prompts speichern kann, um sie später nochmal zu nutzen. Unterhaltungen können angepinnt und umbenannt werden – das geschieht in einer Seitenleiste. Die Organisation von Chats ist in Deutschland verfügbar.

Für Code gibt es neue Export-Möglichkeiten. Er kann nicht mehr nur zu Google Colab, sondern auch nach Replit exportiert werden. Antworten von Bard können ebenfalls leichter geteilt werden, dazu gibt es Links, die man freigeben kann.

Bard wird außerdem multimodal, indem Google Lens einzieht. Damit lassen sich beispielsweise Bildunterschriften und Texte zu Bildern verfassen. Noch ist das Prompten von und mit Bildern auf Englisch begrenzt. Google hatte diese Funktion bereits bei der Vorstellung von Bard auf der diesjährigen Google I/O angekündigt.

(emw)