Grafikchip-Markt erholt sich

Im zweiten Quartal 2009 zog der Verkauf von Grafikeinheiten wieder spürbar an, doch rechnet Branchenexperte Jon Peddie für das Gesamtjahr mit einem Absatzeinbruch. Erst 2010 soll der Markt wieder wachsen.

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Laut einer aktuellen Studie von Jon Peddie Research (JPR) stieg die Anzahl verkaufter Grafikchips im zweiten Quartal 2009 im Vergleich zum vorherigen um 31 Prozent an. Insgesamt wurden weltweit 98,3 Millionen Einheiten verkauft – und damit mehr als im Vorjahresquartal (94,42 Millionen). JPR zählte dafür sowohl in Chipsätzen integrierte als auch auf Grafikkarten verbaute Grafikchips.

Der große Gewinner heißt AMD. Der amerikanische Chiphersteller setzte im zweiten Quartal 18,13 Millionen Grafikchips und damit 41,5 Prozent mehr ab als im Q1 (12,81 Millionen). Intel konnte mit 50,3 Millionen verkauften Grafikeinheiten 35,2 Prozent zulegen. Damit gelang es Intel, seinen Marktanteil wieder über die 50-Prozent-Marke zu hiefen (51,2 Prozent). Nvidia verkaufte im Q2/2009 zwar knapp 24 Prozent mehr Grafikchips (28,74 Millionen), verzeichnete durch die hohen Steigerungen der Konkurrenz dennoch ein Minus von 1,9 Prozent beim weltweiten Marktanteil. Mit 29,2 Prozent liegt Nvidia jedoch weiterhin weit vor AMD (18,4 Prozent).

Einen deutlichen Rückgang erlitten Matrox, Via/S3 und SiS. Mit 60.000 weltweit verkauften Grafikeinheiten im Q2/2009 verzeichnete Matrox (Marktanteil: 0,1 Prozent) ein Minus von 6,2 Prozent im Vergleich zum vorherigen Quartal. Via/S3 setzten mit 670.000 Einheiten 19,5 Prozent weniger Grafikchips ab und verringerten ihren weltweiten Marktanteil von 1,1 auf 0,7 Prozent. SiS brachte mit 400.000 Grafikeinheiten gar 42,9 Prozent weniger Grafiklösungen in Kundenhände.

Insgesamt erwartet JPR für das Jahr 2009 mit voraussichtlich rund 330 Millionen verkauften Chips dennoch einen Absatzeinbruch um 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Rezession hatte die Grafikchip-Hersteller seit Ende des vergangenen Jahres stark getroffen.

Für 2010 ist JPR-Präsident Jon Peddie dagegen optimistisch und rechnet mit einem Wachstum von 21,5 Prozent und knapp 400 Millionen verkauften Einheiten. 2011 soll der Markt wiederum um 12 Prozent wachsen, was einen Absatz von rund 450 Millionen Grafikchips bedeuten würde. Neben den kommenden DirectX-11-GPUs führt JPR unter anderem die wachsende Bedeutung von Grafikchips als universelle Rechenkünstler als Grund für die vorhergesagte, positive Entwicklung an. Im Gespräch mit heise online erklärte Jon Peddie, dass man für die Prognosen unter anderem Vorhersagen verschiedener Organisationen, wie beispielsweise der Weltbank und der IWF und Gespräche mit Zulieferern, nutze und auf die langjährige Erfahrung vertraue. (mfi)