Greenpeace gründet einen neuen Staat mitten im Atlantik

Am Sonntag Morgen hat Greenpeace die winzige Felseninsel Rockall 400 Kilometer vor der schottischen Küste zu einem „neuen globalen Staat" mit dem Namen „Waveland" erklärt (http://www.greenpeace.org.uk/atlantic/press/june15.html).

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Von
  • Florian Rötzer

Am Sonntag Morgen hat Greenpeace die winzige Felseninsel Rockall 400 Kilometer vor der schottischen Küste zu einem „neuen globalen Staat" mit dem Namen „Waveland" erklärt (http://www.greenpeace.org.uk/atlantic/press/june15.html).

Am Mittwoch letzter Woche wurde der Felsen von drei Greenpeace-Mitglieder besetzt, die in einer Überlebenskapsel auf ihr untergebracht sind. Sie ist mit Stahlschrauben und Gurten befestigt und die Computer- und Kommunikationstechnik wird mit Solar- und Windenergie versorgt. (http://www.greenpeace.de/GP_ARCHIV/HOMEPAGE/A970611.HTM)

Um die Insel herum sollen sich große Erdölvorkommen befinden. Das wurde bereits 1969 von Seismologen entdeckt, und seitdem gibt es zwischen Großbritannien, Dänemark und Island Streit, wem diese Insel gehört und wer folglich die Erdölvorkommen an der „Atlantic Frontier" nutzen darf. Die Briten preschten jetzt vor und vergaben im April erste Genehmigungen für Probebohrungen. Greenpeace richtet sich mit der spektakulären Aktion gegen die weitere Ausbeutung des nordatlantischen Öls und fordert die Förderung erneuerbarer Energien, um den weiteren Anstieg des CO2-Gehalts in der Atmosphäre und die Verschmutzung des Atlantiks zu bremsen.

Der neue Staat mit der Hauptstadt Rockall soll ein neuartiges Land darstellen, das „globale gemeinschaftliche Güter schützt, anstatt diese auszubeuten", und das die Souveränitätsrechte anderer Staaten zurückweist, wenn es um den Mißbrauch der Natur geht. Jeder kann sofort zum Bürger des neuen Staates werden, wenn er folgende Zusicherung macht: „Ohne Gewalt und durch Handeln in Weisheit verspreche ich, die Natur zu verteidigen, die globalen gemeinschaftlichen Güter zu schützen, den Industrialismus zu reformieren und den Frieden durch den Glauben an Handeln, anstatt durch Worte zu sichern."

Auch andere planen neuen Staaten im Meer: Ozeanien - die neo-liberale Insel im Meer (http://www.heise.de/tp/te/1122/fhome.htm)

Staatenbildungen im Netz: Micronations - von virtuellen Territorien und Künstlerstaaten (http://www.heise.de/tp/po/4020/fhome.htm) (fr)