HUD für Polizisten

Wenn es nach kanadisch-schwedischen Forschern geht, laufen Polizisten in einigen Jahren mit Head-up-Display Streife.

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Das schwedische Mobiltechnikunternehmen Appear hat zusammen mit Forschern der "Flybits"-Gruppe an der Ryerson University im kanadischen Toronto eine Plattform entwickelt, mit der Polizeikräfte im Einsatz ständig aktuelle Daten über ein Head-up-Display (HUD) abrufen können, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe.

Die Technik basiert auf dem Golden-i, einem Minirechner der US-Hersteller Kopin und Motorola, den man wie ein Headset um den Kopf geschnallt tragen kann. Ein 1-Zoll-Minibildschirm wird dabei vor das linke Auge des Nutzers platziert. Aus dem geringen Abstand ist das HUD so gut abzulesen wie ein großer PC-Bildschirm. In dem Golden-i-Computer steckt eine leistungsfähige ARM-CPU samt Signalprozessor für die Sprachverarbeitung.

Die Appear-Plattform kann Polizisten unter anderem Karten zur Navigation einblenden, Bilder von Sicherheitskameras einspielen oder Verstärkung anfordern. Gesteuert wird das System entweder per Stimme oder mit Hilfe von Kopfgesten. Die Online-Verbindung erfolgt per Mobilfunk. Für bandbreitenhungrige Multimedia-Übertragungen ist eine Versorgung mit dem schnellen LTE-Standard von Vorteil.

Das System lässt sich auch um eine HD-Kamera erweitern, so dass die Einsatzzentrale ständig darüber informiert ist, was ein Beamter gerade sieht. Denkbar sind außerdem Augmented-Reality-Anwendungen, bei denen das Bild der Umwelt mit Informationen aus dem Polizeicomputer kombiniert wird, die der Nutzer dann auf das HUD eingespielt bekommt. Die Appear-Plattform eignet sich auch für Sicherheitsdienste, die sich damit beispielsweise bei ihrer Runde durch ein Fabrikgelände Daten der hauseigenen Überwachungs-Software einblenden oder Beleuchtungsanlagen oder Sirenen fernauslösen können.

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(bsc)