Handy-Verkaufszahlen in den USA erstmals rückläufig

Aktuellen Marktforschungsergebnissen zufolge wurden im ersten Quartal 2008 in den Vereinigten Staaten von Amerika erstmals weniger neue Mobiltelefone verkauft als in der Vorjahresperiode, meldet das Wall Street Journal.

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Im ersten Quartal 2008 wurden in den Vereinigten Staaten von Amerika erstmals weniger neue Mobiltelefone verkauft als in der Vorjahresperiode, meldet das Wall Street Journal unter Berufung auf aktuelle Marktforschungsergebnisse. Die Analysten der NPD Group melden im Quartalsvergleich einen Rückgang der Verkaufszahlen von 22 Prozent. Insbesondere der Absatz von Billig-Handys, die typischerweise mit Pre-Paid-Karten verkauft werden, ging überproportional zurück. Bei Highend-Modellen, die mit zahlreichen Multimedia- und Internet-Funktionen ausgestattet sind, registrieren die Marktforscher hingegen anhaltendes Wachstum.

Unter der Entwicklung leiden daher vor allem Handy-Hersteller, die sich auf das Billigsegment konzentrieren – wie beispielsweise Motorola. Der US-Anbieter ist besonders vom heimischen Markt abhängig, denn Motorola setzt dort gut die Hälfte seiner Geräte ab. In den ersten 3 Monaten des Jahres musste der Hersteller nun jedoch einen Absatzrückgang um 39 Prozent hinnehmen – ein Großteil davon ist auf Einbußen im US-Markt zurückzuführen.

In der Folge verlor Motorola auch deutlich Marktanteile: Nach 34 Prozent im ersten Quartal 2007 kommt der Hersteller nun nur noch auf 25 Prozent – kann damit aber seine Spitzenposition in den USA noch knapp verteidigen. Die südkoreanischen Konkurrenten Samsung und LG profitierten hingegen vom Trend zu den funktionsreichen Handy-Modellen und konnten deutlich zulegen. Samsung steigerte den Marktanteil um 7 auf 22 Prozent, LG um 5 auf 21 Prozent. Auch der kanadische Smartphone-Spezialist RIM kommt nun auf einen Marktanteil von 8 Prozent und schob sich damit vor Nokia auf den 4. Rang in den USA.

Die aktuelle Kaufzurückhaltung in Nordamerika konzentriert sich den Analysten zufolge auf weniger einkommensstarke Haushalte mit einem Jahressalär zwischen 75.000 und 99.000 US-Dollar. Gleichzeitig registriert das Marktforschungshaus Bernstein Research bereits seit etwa einem halben Jahr einen generellen Rückgang der Vertragsabschlüsse im US-Mobilfunksektor. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gingen die Neuverträge im ersten Quartal um 23 Prozent zurück. Denn der Markt zeigt inzwischen deutliche Anzeichen einer Sättigung – 83 Prozent der US-Bürger besitzen heute schon ein eigenes Handy. (map)