Handy, wo bist Du?

Mit der Technik des Berliner Entwicklers gate5 sind Handys auf Wunsch jederzeit lokalisierbar.

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Von
  • Hans-Peter Schüler

Mit der Technik des Berliner Entwicklers gate5 sind Handys auf Wunsch jetzt GPS-genau lokalisierbar. Die Software läuft als so genanntes MIDlet auf javafähigen Mobiltelefonen und nennt über eine allzeit offenstehende GPRS-Verbindung den aktuellen Aufenthaltsort des Handys. Aber nur, wenn dieser Dienst aktiviert ist.

Die Genauigkeit bei der Ortung variiert allerdings sehr stark. Im Einsatz ist zurzeit nur die Ortung per Funkzelle: Koordinaten werden über den nächsten Funkmast, in dessen Funkzelle sich das Handy eingewählt, ermittelt. Damit lässt sich der Standort auf einige hundert Meter genau ermitteln. Verfügbar ist dieser Dienst seit vergangenem Sommer als Handy-Finder von O2 oder den österreichischen max.friendfinder.

Ende 2001 demonstrierte gate5 eine Methode zur genaueren Ortsbestimmung, die mit spezialisierten Handy-Chips das von der Europäischen Raumfahrtorganisation ESA forcierte Projekt Galileo für ein Global Positioning System (GPS) nutzt. Der Handy-Hersteller Nokia erklärte schon damals, solche Chips in seine Geräte einbauen zu wollen, sobald sie zu markttauglichen Preisen auf den Markt kommen.

Von technischer Seite scheinen also alle Voraussetzungen für allzeit auffindbare Handys geschaffen. Nur mit der gesellschaftlichen Akzeptanz ist es noch nicht so weit her: Ebenfalls Ende 2001 boten die Berliner einen Service auf ihrer Webseite, mit dem jedermann abfragen konnte, ob das Handy mit einer bestimmten Telefonnummer gerade ein- oder ausgeschaltet war. Die Dienstleistung sorgte nicht nur für reichlich Verkehr auf der Webseite, sondern offenbar auch für so viel Besorgnis bei Datenschützern, dass gate5 das Angebot ganz schnell wieder von der Bildfläche verschwinden ließ. Beim Handy-Suchdienst mag der Fall anders liegen, solange der Gerätebesitzer selbst über dessen Nutzbarkeit entscheidet. Vorsicht ist nur für Arbeitnehmer geboten, die ihr Handy mitsamt Providervertrag und fertiger Konfiguration vom Arbeitgeber gesponsort bekommen. (hps)