IDC sieht Anzeichen für Besserung im PC-Markt

Obwohl AMD, Intel und VIA im ersten Quartal 2009 ein Viertel weniger Umsatz erzielten als ein Jahr zuvor, sehen die Marktforscher von IDC Anzeichen für Besserung.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 3 Min.

Eigentlich sehen die Zahlen scheußlich aus: Dem weltweiten x86-Prozessormarkt attestieren die Marktforscher von IDC für das erste Quartal 2009 einen Umsatzrückgang um 25,1 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal 2008 und um 11 Prozent im Vergleich zum vierten Quartal 2008. Trotzdem finden die Marktforscher Anlass zur Hoffnung: Gegen Ende des vergangenen Quartals sei die Nachfrage wieder leicht angezogen und der sequenzielle Abschwung gegenüber der typischerweise stärksten Weihnachts-Verkaufssaison sei nur wenig höher ausgefallen als üblich.

Der Silberstreif am Prognosen-Horizont von IDC passt zu Einschätzungen des taiwanischen Chip-Auftragsfertigers TSMC, der ebenfalls wieder positive Signale sieht, diese aber auch auf das chinesische Konsumförderungsprogramm zurückführt. Auch UMC und Samsung zeigten sich zuletzt zumindest verhalten optimistisch, dass das Wachstum zurückkehren könne.

Was bereits AMD und Intel in ihren Umsatzmeldungen aussagten, bekräftigt auch IDC: Die mittleren CPU-Verkaufspreise – Average Sales Price, ASP – sind stabil geblieben, denn auch die Prozessorstückzahl schrumpfte sequenziell um 10,9 Prozent. Von dem schmelzenden Markt konnte sich AMD ein etwas größeres Stück sichern als früher, IDC sieht insgesamt 22,3 Prozent Stückzahl-Marktanteil bei AMD, ein Plus von satten 4,6 Prozentpunkten zu Lasten von Intel (77,3 Prozent). Um 0,1 Punkte auf nun 0,4 Prozent Marktanteil konnte VIA zulegen.

Nach Anwendungsklassen sortiert konnte AMD besonders bei den Mobilprozessoren punkten, hier liegen die Machtverhältnisse nun bei 84,3 – 15,0 – 0,7 Prozent (plus 4,7 Punkte für AMD). Bei den Desktop-PC-Prozessoren legte AMD nur um 3,9 Punkte zu (70,0 – 29,8 Prozent, VIA nicht erwähnt), und bei den Server- und Workstation-Prozessoren fiel AMD um 1,2 Punkte zurück (89,3 – 10,7 Prozent). Mit diesen Erkenntnissen aus den eigenen Schätzmethoden bestätigt IDC im Großen und Ganzen die Analysen von Mercury Research.

Interessant ist auch, dass IDC einen Rückgang der Atom-Liefermenge um 33 Prozent im Vergleich zum vierten Quartal 2008 ermittelt hat. Intel selbst hatte einen Umsatzrückgang bei dieser neuen Produktkategorie um 27 Prozent gemeldet. IDC schätzt den Mengenanteil der Atoms an allen Intel-Mobilprozessoren auf 21 Prozent; der Umsatzanteil betrage wegen der geringen Atom-Preise aber nur 6,5 Prozent. Intel hatte einen Umsatz von 219 Millionen US-Dollar mit Atom-Prozessoren und zugehörigen Chipsätzen gemeldet, insgesamt setzte die Mobility Group 2,914 Milliarden US-Dollar um; inklusive Chipsätzen macht das Atom-Geschäft also 7,5 Prozent aus – die IDC-Schätzung kommt also ganz gut hin, wenn man berücksichtigt, dass Atoms ja auch in Nettops, also Desktop-PCs, und Embedded Systems stecken. (ciw)