IInitiative für eine offene Cloud

Die Open Source Business Foundation startet eine Initiative für eine offene Cloud-Infrastruktur. Im Zentrum der neuen Open Cloud Business Inititiative (OCBI) stehen Transparenz und Interoperabilität durch offene Standards. Die OSBF will zusätzlich noch den rechtlichen und sozialen Aspekt berücksichtigen, der sich wie bei Open Source vor allem in der Zusammenarbeit der Entwickler ausdrücken soll. Gründungsfirmen der OCBI sind Microsoft, Open-Xchange, Suse, Talend und Zimory.

Sechs Prinzipien legen die Regeln für eine Open Cloud im Sinne der OSBF fest. Dabei stehen offene Standards für Datenformate und Schnittstellen sowie die Kontrolle über die Verwendung der Daten durch die Benutzer im Zentrum. Mittels Selbstzertifizierung können Firmen sich zukünftig den Richtlinien verpflichten; bei Missbrauch soll das Zertifikat entzogen werden.

Die OCBI soll die gesamte Spannbreite des Cloud Computing abdecken. Die Ebenen PaaS (Platform as a Service), IaaS (Infrastructure as a Service) und SaaS (Software as a Service) werden ebenso adressiert wie öffentliche und private Clouds. Letztere sieht OSBF-Gründer Richard Seibt ohnehin als Übergangslösung, solange vor allem fehlende Sicherheitsstandards Unternehmen von der Nutzung öffentlicher Clouds abhalten.

Ricco Deutscher, Leiter der Initiative, betonte, dass es sich bei der OCBI um ein Zukunftsprojekt handelt. Derzeit befinde sich Cloud Computing noch im Zeitalter der Innovation, das oft mit proprietären Strukturen verbunden ist. Das Thema Offenheit folge typischerweise erst in einem gereiften Markt. Das dürfte im Cloud-Markt nach Abschätzung der OSBF noch ein paar Jahre dauern.

Bestrebungen für eine Open Cloud gibt es bereits einige. Die im Sommer dieses Jahres gegründete Open Cloud Initiative konzentriert sich auf technische Aspekte einer offenen Cloud-Infrastruktur. Das von zahlreichen Unternehmen unterstützte Open Cloud Manifesto definiert allgemeine Prinzipien für eine offene Cloud. (odi)