Intel will die "Welt nach vorne" bringen

In Anlehnung an seinen neuen Werbe-Slogan "Leap Ahead" hat der Chip-Multi unter dem Motto "World Ahead" eine Marketing-Initiative zur Erschließung neuer Märkte in Entwicklungsländern gestartet.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

In Anlehnung an seinen neuen Werbe-Slogan "Leap Ahead" (Sprung nach vorne) hat Chip-Multi Intel unter dem Motto "World Ahead" (Welt nach vorne) eine Marketing-Initiative zur Erschließung neuer Märkte in Entwicklungsländern gestartet. Neben dem hehren Ziel, die IT-Versorgung in der so genannten zweiten und dritten Welt zu verbessern und damit die "digitale Kluft" weiter zu schließen, sieht der Konzern, der zuletzt mit rückläufigen Umsatzzahlen und geringeren Marktanteilen zu kämpfen hatte, seine Chancen mittel- und langfristig insbesondere in weniger entwickelten Märkten, die hohe Stückzahlenpotenziale bergen.

Insgesamt will Intel in den kommenden fünf Jahren rund eine Milliarde US-Dollar in das Programm "World Ahead" investieren, das sämtliche Konzern-Aktivitäten auf diesem Gebiet bündelt und das Unternehmensangaben zufolge künftig drei Primärziele umfasst: Entwicklung kostengünstiger und auf die Bedürfnisse von Entwicklungsnationen zugeschnittene Computer, stärkere Verbreitung von Highspeed-Internet-Anschlüssen (unter anderem unter Verwendung der Wimax-Technik) sowie die Bereitstellung von IT-Trainingsangeboten für Schüler, Studenten und Lehrkräfte. Intel kündigte zudem an, im Rahmen von "World Ahead" 100.000 PCs für Schulklassen in Entwicklungsländern stiften zu wollen.

"Die Initiative ist sowohl gut für die Welt als auch für Intel", erklärte Intel-Chef Paul Otellini, der das "World Ahead"-Programm am morgigen Mittwoch auf dem World Congress on Information Technology in Austin (Texas) näher skizzieren wird. Damit sich die Milliarden-Investition für den weltweit größten Chip-Hersteller später auch finanziell lohnt, will Intel auf dem IT-Weltkongress nicht zuletzt die Werbetrommel für seine neuen Low-Cost-PC-Modelle rühren. Unter dem Motto "Discover the PC" hatte der Konzern im März angekündigt, ab der zweiten Jahreshälfte billige, kompakte und zudem sparsame Rechner mit vollem PC-Funktionsumfang an Regierungen und öffentliche Institutionen ausliefern zu wollen – ohne sich bislang allerdings genauer zu den Bauteilen und Spezifikationen der Geräte auszulassen.

Intel ist aber längst nicht der einzige Chip-Hersteller, der Entwicklungsländer als boomende Marktplätze der Zukunft entdeckt hat. Auch die x86-Konkurrenten AMD (50x15) und VIA (pc-1) arbeiten derzeit an Projekten, die neue, bislang unterprivilegierte Käuferschichten erschließen sollen. Einen Strich durch die Rechnung könnte den Unternehmen indes ein ambitioniertes Projekt machen, bei dem die Gewinnmaximierung nicht im Vordergrund steht: Die Initiative "One Laptop per Child" (OLPC) hat sich zum Ziel gesetzt, einen portablen Computer mit WLAN-Funktion für maximal 100 US-Dollar zu entwickeln, von dem bereits im kommenden Jahr bis zu zehn Millionen Geräte an Regierungsbehörden in China, Indien, Ägypten, Brasilien, Thailand, Nigeria und Argentinien sowie nationale und internationale Sponsoren ausgeliefert werden sollen. (pmz)