Intelligente Flächennutzung: Freiburg überdacht Messe-Radweg mit Solarplatten

Trocken und klimafreundlich: Auf 300 Metern Radweg erzeugt Photovoltaik Energie im urbanen Raum. Die Stadt Freiburg will so Vorreiter in der Energiewende sein.

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Solardach-Radweg in der Freiburger Madisonallee

(Bild: badenova)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Christine Bruns

Das Pilotprojekt Solardach-Radweg wurde vergangenen Donnerstag in Freiburg im Breisgau eröffnet. Auf 300 Metern Radweg hat das Unternehmen Badenova mehr als 900 Solarmodule als Dach über dem Messe-Radweg in der Madisonallee installiert.

Das derzeit europaweit einzigartige Projekt ist eine Kooperation der Stadt mit dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE), welches den Strom im Anschluss für seine Forschungslabore nutzen will. Dabei sollen nicht nur die Geräte mit der erneuerbaren Energie betrieben werden, sondern das ISE will mit dem Projekt Daten sammeln, um in die Forschung zur Energieerzeugung im urbanen Raum voranzutreiben. Die Stadt Freiburg nutzt das Projekt, um Ihren Klimazielen von 100 Gigawattstunden Ökostrom bis 2030 näherzukommen.

Der Bau des Solardachs startete bereits im November 2022. Eine verzinkte Stahlkonstruktion dient als Träger für die PV-Anlage. Bei einer maximalen Leistung von circa 283 Kilowattpeak (kWp) kann die Anlage rund 280.000 Kilowattstunden (kWh) Strom erzeugen, was dem Jahresstrombedarf von mehr als 180 Personen entspricht.

Um die Kosten für dieses und weitere ähnliche Projekte finanzierbar zu halten, wurde von der Freiburger Firma clickcon ein neues Trägersystem entwickelt. Es soll sich einfach multipliziern und an unterschiedliche Gegebenheiten anpassen lassen. Die Solarmodule stammen von dem Dresdner Unternehmen Solarwatt. Die Glas-Glas-Laminate mit Alu-Rahmen besitzen eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt). Dieses modulare System soll es Nachahmern leicht machen, ähnliche Projekte zu starten, um die Energiewende zu beschleunigen.

(cbr)