Iran: Zahlreiche Tankstellen nach Cyberangriff lahmgelegt

Die Regierung der Islamischen Republik hat eingestanden, dass ein Cyberangriff für landesweite Probleme an Tankstellen Anfang der Woche verantwortlich war.

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(Bild: Shutterstock.com/ThePowerPlant)

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Die iranische Regierung hat landesweite Probleme an Tankstellen auf einen Cyberangriff zurückgeführt. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters und ergänzt, dass sich eine Hackergruppe zu dem Angriff bekannt hat, welcher der Iran vorwirft, Verbindungen zu Israel zu haben. Laut dem iranischen Ölministerium war der Betrieb an 70 Prozent der Tankstellen im Land von den Störungen betroffen, zitiert Reuters weiter. Am größten waren die Probleme demnach in der Hauptstadt Teheran; viele Tankstellen mussten manuell betrieben werden. Obwohl es keinen Mangel an Treibstoff gab, seien die Menschen aufgefordert worden, möglichst nicht tanken zu fahren.

Zu dem Angriff hat sich dem Bericht zufolge eine Hackergruppe bekannt, die unter dem Namen "Räuberischer Spatz" ("Gonjeshke Darande") bekannt ist. Dieser werden demnach Verbindungen zu Israel nachgesagt, sie selbst bezeichnet sich als Gruppe von Hacktivisten. In einem über Telegram verbreiteten Statement heißt es, dass "die Mehrzahl der Zapfsäulen im Iran" als Reaktion auf die "Aggressionen der Islamischen Republik und ihrer Ableger in der Region" außer Betrieb genommen wurden. Das Regime in Teheran spiele mit dem Feuer und sei vorgewarnt, dass jegliche Provokationen Folgen haben würden. Der Angriff auf die Tankstellen sei nur ein Vorgeschmack auf das, wozu man in der Lage sei.

Die iranische Regierung ist dem Bericht zufolge nicht auf diese Behauptungen eingegangen. Der Angriff vom Montag erinnert an eine Cyberattacke auf das Zahlungssystem der Tankstellen im Iran von vor zwei Jahren. Die Attacke hatte damals für lange Schlangen und Chaos in der Hauptstadt und anderen Städten gesorgt, weil die Menschen nur ohne ihre Karte für subventioniertes Benzin tanken konnten. Der Kraftstoff war dann aber doppelt so teuer. Die Führung der Islamischen Republik sprach zunächst von einem "technischen Defekt", bestätigte jedoch später den Cyberangriff. Jetzt hat das Regime versichert, dass die neuerlichen Probleme mit keinen Preiserhöhungen in Zusammenhang stehen. Solche hatten 2019 für heftige Proteste gesorgt.

(mho)